Ausstellung: Paula Modersohn-Becker – eine moderne Frau

Erst in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts wurde die künstlerische Bedeutung von Paula Modersohn-Becker, die 1907 mit 31 Jahren verstorben ist, völlig erkannt.

Zitierweise: HAUT 2022;33(2):116.

Das Arp-Museum Bahnhof Rolandseck widmet Paula Modersohn-Becker unter dem Titel „Das sind meine modernen Frauen“ eine große Ausstellung, die deren he­rausragende Eigenheit und ihr Sensorium für den Impressionismus, der damals von Paris ausging, würdigt. 35 Gemälde, Grafiken und Skulpturen der Sammlung Roselius aus den Museen Böttcherstraße Bremen bilden den Kern. 

Die künstlerische Auseinandersetzung mit der Natur um Worpswede ist ebenso zu sehen wie die berühmten Frauen-, Kinder- und Altenbildnisse. Spitzenwerke sind nach Rolandseck gekommen, darunter das Selbstbildnis im sechsten Ehejahr, die Frau mit den Mohnblüten und vor allem die Armenhäuslerin im Garten mit Glaskugel und Mohnblumen. 

Die Schönheit einfacher Menschen und der Moorlandschaft um Worpswede vermögen noch heute zu verzaubern. Gleichzeitig gelang es Paula Modersohn-Becker, die wegweisenden Einflüsse der Pariser Avantgardisten wie Cézanne, Degas, Gauguin und weiterer großer Künstler zu nutzen. Die Ausstellung macht dies deutlich, indem sie Werke dieser Künstler denjenigen von Modersohn-Becker gegenüberstellt. Eine schöne Ausstellung für eine bemerkenswerte Künstlerin und beeindruckend eigenständige Frau, die leider viel zu früh nach der Geburt ihrer Tochter verstorben ist. 

Schöner Katalog für 24 Euro im Museum.

Information

„Das sind meine modernen Frauen – tausche Monet gegen Modersohn-Becker“
20.2.2022 – 4.9.2022
Arp-Museum Bahnhof Rolandseck, Hans-Arp-Allee 1, 53424 Remagen 
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 11-18 Uhr, Eintritt 11 Euro, ermäßigt 9 Euro. 
Informationen und Tickets: Tel.: 02228/ 9425-0, E-Mail: info@arpmuseum.org  
www.arpmuseum.org  

Dr. Ernst Wanner mit Material des Arp-Museums Bahnhof Rolandseck.