Warum gute Vorsätze nicht scheitern müssen

Die guten Vorsätze vom Silvesterabend überleben nur ganz selten den Januar. Es gibt aber einige einfach zu befolgende Tipps und Anleitungen, um Vorsätze umzusetzen und Frustrationen über das eigene Scheitern gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Das Fassen guter Vorsätze gibt es nicht nur einmal im Jahr. Wir wollen immer mal wieder abnehmen, wir wollen jetzt die Bikini-Figur, wir wollen im nächsten Schuljahr bessere Noten oder ab morgen früher ins Bett gehen. Warum aber wird regelmäßig gerade zum Jahreswechsel so viel über die guten Vorsätze nachgedacht, gesprochen und geschrieben?

„Es braucht immer einen Anlass, um etwas Neues zu beginnen oder ein Verhalten zu verändern“, weiß Dr. Ahmad Bransi, Leiter der Oberbergklinik in Extertal-Laßbruch und Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. „Und die Anlässe sind immer ein Stichtag. Der Jahresbeginn hat für die meisten von uns etwas sehr Schönes an sich. Noch kann ich alles nach meinen Ideen und Wünschen selbst gestalten.“

Vorsätze haben immer mit uns selbst zu tun

Mehr Sport machen, sich gesünder ernähren, mit dem Rauchen aufhören oder mehr Zeit mit der Familie oder Freunden verbringen sind die wohl am häufigsten angestrebten Vorsätze. Alle kommen aus der Selbstreflexion und sollen dabei helfen, die Fragen zu beantworten: „Was lief im letzten Jahr nicht so gut und was kann ich an mir verbessern?“ Dass so viele Vorsätze schon im Januar nicht mehr weiterverfolgt werden, hat meist damit zu tun, wie sie gefasst wurden. „Die meisten Vorsätze kommen häufig nur aus einer Laune heraus. Es gibt ja so viele Ziele und alle erscheinen einem schillernd und großartig. Nur wird eben nie in Erwägung gezogen, wieviel Kraft, Aufwand und Disziplin das Erreichen dieser Ziele wirklich kostet“, so Dr. Bransi.

Der nächste Tag, die nächste Chance

Um mitten auf dem Weg zum Ziel nicht aufzugeben, darf man nicht zu streng zu sich selbst sein. Sich kleinere Sachen vorzunehmen, die auch in kleineren Schritten zu schaffen sind, führt schneller zu einem Erfolgserlebnis. 

Generell spielt der Zeitfaktor bei der Verhaltensänderung die entscheidende Rolle. Für jede Gewohnheit, die einem nicht gefällt, muss eine Gegengewohnheit aufgebaut werden. Und das gelingt nicht über Nacht: „Um aus einer kleinen Handlung eine neue Gewohnheit zu entwickeln, braucht es 60 Tage oder mehr. Und diese Handlung muss unbedingt regelmäßig ausgeführt werden, kämpft sie doch häufig gegen eine Gewohnheit, die man jahrelang hatte“, so Dr. Bransi. „Das geht nicht von heute auf morgen. Wenn man es einen Tag mal nicht geschafft hat, nicht verzweifeln, sondern den nächsten Tag als Chance sehen, wieder anzufangen.“

Tu dir Gutes und rede darüber

Wer sich einen neuen Vorsatz durchhalten möchte, sollte sich darüber unbedingt mitteilen. Familie, Freunde und Kollegen können bestätigen, Mut machen und helfen, kleinere Rückschläge zu kompensieren. Auch Teilhabe hilft. Wer sich beim Gang ins Fitnessstudio regelmäßig begleiten lässt, fühlt sich eher verpflichtet und lässt seltener Termine platzen.

Der Spaß macht´s

Eine der wichtigsten Voraussetzungen aber bleibt meist unberücksichtigt. „Wenn Sie etwas verändern wollen, das Ihnen überhaupt keinen Spaß macht, sollten Sie es lieber ganz bleiben lassen“, führt Dr. Bransi an. Jeden Monat 50 Euro auf die Seite zu legen, um die Ausgaben zu reduzieren, ist ein bisschen langweilig. Sparen Sie aber darauf, sich beispielsweise einen Motorroller zu kaufen, haben Sie ein schönes Ziel und eine größere Motivation. Verbinden Sie die Zielerreichung immer mit etwas Positivem.“

 

Die Oberbergkliniken sind Ansprechpartner für Menschen mit Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen, Burn-out, Zwangs-, Angst- und Panikstörungen sowie Traumafolgestörungen.

Info: www.oberbergkliniken.de

Quelle: Oberbergkliniken, ein Unternehmen der Oberberggruppe.