Datensicherung - wie geht das?

Haben Sie auch schon einmal vergeblich nach einem Dokument auf Ihrer Festplatte gesucht, das Sie doch soeben noch bearbeitet hatten? Aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen war es auf einmal nicht mehr da. Ihr Computer hat die Datei einfach so verschluckt, gelöscht oder sonst irgendetwas damit gemacht. Seitdem wissen Sie, dass gespeicherte Daten auf der Festplatte nicht für alle Zeiten sicher und abrufbar sind. Wenn Sie sicher gehen wollen, sollten Sie Ihre Daten daher regelmäßig extern abspeichern. Die Wege zu dem Vorgehen dafür zeigt das BSI.

Gründe für DatenverlustAlle Informationen auf einem Computer werden innerhalb einer herkömmlichen Festplatte, wie sie auch heute noch häufig vorkommt, auf magnetisierbaren Scheiben gespeichert. Diese Scheiben liegen übereinander und bilden einen Plattenstapel, der sich bis zu 15.000 mal in der Minute dreht – eine große Belastung. Technische Defekte in diesem Bereich sind zwar selten, kommen aber vor.

Aufgezeichnet und gelesen werden die Daten auf elektromagnetischem Weg mit Hilfe eines Schreib- und Lesekopfs. Um zu verhindern, dass der Kopf die sich drehenden Scheiben im laufenden Betrieb berührt und zerkratzt, schwebt er auf einer hauchdünnen Luftschicht. Wird der Rechner während des Betriebs Erschütterungen ausgesetzt, kann der Schreib-/Lesekopf die Plattenoberfläche berühren und (teilweise) zerstören. Im Fachjargon wird das als "Headcrash" bezeichnet.

Da die Datenaufzeichnung auf elektromagnetischem Weg erfolgt, können auch starke magnetische Felder, z.B. in der Nähe von Elektromotoren oder Lautsprechern, Daten zerstören.

Sog. Sold-State-Drives (SSD), wie sie v.a. in mobilen Geräten verwendet werden, enthalten dagegen zwar keine beweglichen Teile, ihnen droht dafür aber bei Stromausfall Datenverlust, in seltenen Fällen sogar Defekte. Auch Fehler in der Konstruktion werden sich Ihnen überraschend zeigen. Gerade neuere und deshalb noch nicht bewährte SSD-Speicher sind davon betroffen.

Schließlich ist bei allen Geräten die Lebenserwartung beschränkt.

Mobile Geräte

Bei mobilen Geräten wie dem Smartphone oder Tablet kommt neben dem möglichen technischen Schaden noch die größere Wahrscheinlichkeit des Verlusts oder Diebstahls hinzu. Um die Daten im Verlustfall vor Fremden zu schützen, gibt es Möglichkeiten, das Gerät aus der Ferne zu orten, zu sperren oder die Daten darauf zu löschen.

Diese Daten sollten Sie sichern

Aber genug der Schwarzmalerei, schließlich gibt es für alle diese Probleme eine Lösung: die Datensicherung. Dabei werden alle Daten, die Sie brauchen – im Zweifelsfall also alle – regelmäßig auf einen Datenträger kopiert, den Sie anschließend sicher verwahren können.

Welche Dateien sollen ausgelagert werden?

Betriebssystem und Programme

Werden Dateien des Betriebssystems und der installierten Programme beschädigt, kann das dazu führen, dass ein Anwendungsprogramm oder auch das Betriebssystem nicht mehr funktioniert. Trotzdem müssen diese Dateien nicht zwingend gesichert werden. Denn meistens gibt es fürs Betriebssystem Reparaturmechanismen. Oder man installiert das Betriebssystem mit den Original-CDs neu. Auch Anwendungsprogramme, zum Beispiel die Textverarbeitung, können jederzeit vollständig deinstalliert und von den Original-CD-ROMs wieder hergestellt werden. Eine Ausnahme gibt es allerdings: Wenn Sie die Programme auf Ihre Bedürfnisse hin verändert haben, dann sollten Sie die so genannten Konfigurationsdateien extern speichern, weil Ihre Änderungen darin abgespeichert sind. Dazu zählen auch Wörterbücher. Das sind Dateien, in die Sie Wörter geschrieben haben, die Ihr PC bei der Rechtschreibprüfung noch nicht kannte. Achtung: Ihre Anwendungsprogramme, Konfigurationsdateien, Wörterbücher etc. verschwinden, wenn Sie das Betriebssystem komplett neu aufspielen. Sichern Sie also alle wichtigen Dateien vorher!

Anwendungsdaten

Viel schlimmer ist der Verlust der Anwendungsdaten, also Dateien, die Sie selbst erstellt und auf dem Computer gespeichert haben. Das können Texte, Bilder, Tabellen oder andere Dokumente sein. Verschwinden diese Informationen, sind sie auf Nimmerwiedersehen verloren. Da hilft nur eine regelmäßige Datensicherung.

Wie viel Aufwand Sie bei der Datensicherung betreiben, also wie oft Sie welche Dateien extern abspeichern, hängt ganz allein von Ihnen ab. Und davon, wie viel Zeit Sie fürs Speichern und Suchen investieren wollen.

Speichermedien

Als Speichermedien bieten sich für private Zwecke vor allem an:

  • CD-ROMs
  • DVDs
  • USB-Sticks
  • Wechselfestplatten

Die Lebensdauer der eingesetzten Speichermedien ist unterschiedlich und läßt sich nicht verläßlich auf Jahr und Tag begrenzen. Die Funktionsfähigkeit ist auch abhängig von der korrekten Handhabung und Lagerung.

Das Speichermedium ist allerdings nur eine Seite – zusätzlich müssen Sie auch sicher stellen, dass Sie die Daten auch abspielen können, und das ist keineswegs selbstverständlich. Nach spätestens 30 Jahren wandern bestehende Systeme (Betriebssysteme, Software-Programme) in die Mottenkiste. Beim Privatanwender sind es sogar nur zehn Jahre. Das Abspielen von Informationen, die nicht rechtzeitig in aktuelle Datenformate überführt wurden, ist dann nur noch sehr schwer möglich. Das ist vergleichbar mit den Schwierigkeiten, denen sich Besitzer von Schallplatten oder Super-8-Filmen heute gegenüber sehen.

Methoden der Datensicherung

Grundsätzlich können Sie Ihre Daten auf drei unterschiedliche Weisen sichern:

1. Volldatensicherung

Bei der Volldatensicherung werden sämtliche zu sichernden Dateien zu einem bestimmten Zeitpunkt auf einen zusätzlichen Datenträger gespeichert.

Vorteil: Alle Daten liegen komplett vor. Sie müssen bei der Wiederherstellung der Dateien nicht lange suchen.

Nachteil: Je nachdem, wie viele Daten Sie speichern, kann die Volldatensicherung sehr zeitaufwändig sein und viel Platz auf dem Speichermedium verbrauchen.10

2. Stufenweise ("Inkrementelle") Datensicherung

Sie führen zunächst eine Volldatensicherung durch. Bei der nächsten, der ersten "inkrementellen" Sicherung, speichern Sie nur noch jene Dateien ab, die sich seit der Volldatensicherung verändert haben. Bei allen weiteren inkrementellen Sicherungen speichern Sie jeweils nur jene Daten, die sich seit der letzten inkrementellen Sicherung verändert haben.

Vorteil: Sie sparen Speicherplatz und brauchen weniger Zeit für die Datensicherung.

Nachteil: Im Bedarfsfall müssen Sie zunächst die letzte Volldatensicherung auf das System übertragen. Anschließend müssen alle nach der Volldatensicherung angefertigten inkrementellen Datensicherungen eingespielt werden. Auch wenn nur eine einzelne Datei wiederhergestellt werden soll, ist der Aufwand gegenüber der Volldatensicherung daher wesentlich höher. Schließlich müssen Sie alle inkrementellen Datensicherungen und vielleicht sogar die letzte Volldatensicherung durchsehen, um die aktuelle Version einer Datei zu finden.10

3. Differentielle Datensicherung

Auch dazu müssen Sie einmal eine Volldatensicherung durchführen. Danach werden bei jeder differentiellen Datensicherung alle Daten gesichert, die sich seit der letzten Volldatensicherung verändert haben. Der Unterschied zur inkrementellen Sicherung besteht also darin, dass hier immer alle Änderungen zur ersten Volldatensicherung gespeichert werden, und nicht nur die zur Vorversion.

Vorteil: Die Wiederherstellung der Dateien ist im Bedarfsfall unkomplizierter und schneller. Sie müssen dann nur die letzte Volldatensicherung und die aktuelle differentielle Datensicherung parat haben.

Nachteil: Gegenüber der inkrementellen Datensicherung brauchen Sie mehr Zeit und Platz auf dem Speichermedium.10

Backup-Software

Wenn Ihnen das alles zu kompliziert ist, dann können Sie auch entsprechende Backup-Software einsetzen. Diese Programme wickeln den Speicherprozess automatisch ab.

Eine weitere Möglichkeit: Speichern Sie all jene Dateien, die Sie selbst erstellt haben, auf einem externen Speichermedium. Wie oft das notwendig ist, hängt davon ab, wie oft Sie Ihren PC nutzen und welche Daten Sie in jedem Fall benötigen. Bewahren Sie das Backup aber auf jeden Fall getrennt vom PC auf, am besten in einem anderen Raum. Sollten Sie Ihre Daten später aus irgend einem Grund verlieren, können sie einfach wieder auf den PC aufgespielt werden. Ihre persönlichen Einstellungen des Betriebssystems oder anderer Programme sind bei dieser Art der Datensicherung zwar nicht enthalten, aber diese lassen sich im Falle des Falles neu konfigurieren. Alternativ zu CD-ROM, DVD oder USB-Sticks können Sie auch eine zweite Festplatte als Datensicherungsmedium verwenden. Damit diese nach der Datensicherung an einem anderen – sicheren – Ort aufbewahrt werden kann, sollte es eine externe Festplatte ("Wechselfestplatte") sein. Diese sind heutzutage bereits relativ preiswert und können in der Regel über USB unkompliziert angeschlossen werden. Viele haben darüber hinaus auch eine Software mit Backup-Funktionen vorinstalliert.10

Sie haben also die Wahl: Entweder Sie nutzen eine Datensicherungssoftware oder Sie speichern nur Ihre selbst erstellten Daten regelmäßig auf einem externen Speichermedium. Für den Fall, dass Sie sich nicht zwischen den beiden Möglichkeiten entscheiden können, gilt: Doppelt hält besser!

Quelle: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik/www.bsi-fuer-buerger.de