65. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung - Erster digitaler Kongress

Aufgrund der COVID-19-Pandemie fand die 65. Jahrestagung der Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) nicht wie geplant vom 22.–26. Februar 2021 in Lausanne/Schweiz statt, sondern wurde wie so viele andere Kongresse nur digital veranstaltet; insgesamt 1065 Zuhörer nahmen laut Veranstalter teil. Kongresspräsident war Prof. Lorenzo Alberio vom Centre Hospitalier Universitaire Vaudois in Lausanne. Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über einige interessante Vorträge.

GTH und COVID-19

Auf der GTH-Homepage (https://gth-online.org/) sind die folgenden interessanten Beiträge zum Thema COVID-19 zu finden:

- Aktualisierte Stellungnahme der GTH zur Impfung mit dem AstraZeneca COVID-19-Vakzin 

- S3-Leitlinie – Empfehlungen zur stationären Therapie von Patienten mit COVID-19

- Aktualisierte Empfehlungen zur Thromboseprophylaxe bei SARS-CoV-2 (COVID-19)

Der GTH-Kongress 2021 konzentrierte sich besonders auf die interdisziplinären Aspekte der Blutstillung, aber natürlich ging es unter anderem auch um das Thema COVID-19. So referierte Prof. Grigoris Gerotziafas (Paris/Frankreich) z.B. über die Ableitung und Validierung eines prädiktiven Scores für die Verschlechterung von Krankheiten bei Patienten mit COVID-19. Und Prof. Oriol Manuel, Lausanne, präsentierte den Vortrag „Stand der Technik: evidenzbasierte Ansätze gegen Covid-19 – was wir aus klinischen Studien gelernt haben“.

Therapie krebsassoziierter Thrombosen

PD Dr. Robert Klamroth, Berlin, vermittelte Einblicke in das „German Evaluation of Cancer Associated Thrombosis“ (GECAT)-Register unter der Fragestellung „Niedermolekulare Heparine (NMH) oder direkte orale Antikoagulanzien (DOAK) für krebsassoziierte Thrombosen (CAT) in der täglichen klinischen Praxis“. Weiterhin beschrieb Prof. Hanno Riess, Berlin, die Antikoagulationspraxis bei CAT im ambulanten Bereich in Deutschland. PD Dr. Thomas Thiele, Greifswald, referierte danach über das Thema Antikoagulation bei Patienten mit Thrombozytenfunktionsstörungen. 

Präsentation neuer Antikoagulationsstrategien 

Ebenfalls über Antikoagulation ging es im Vortrag von Prof. Jeffrey I. Weitz, Hamilton/Kanada, der neue Therapiestrategien vorstellte. Die Entwicklung, diagnostische Genauigkeit und externe Validierung eines universellen Anti-Xa-Assays zur Bestimmung der Rivaroxaban-, Apixaban- und Edoxaban-Wirkstoffspiegel war das Thema des Vortrages von Dr. G. Wille­kens (Maastricht/Niederlande und Bern/Schweiz).

Ein weiterer interessanter Vortrag war derjenige von Prof. Ramzi Ajjan, Leeds/UK. Er beschäftigte sich mit der Fragestellung „Entzündung und Thrombose: Ein alternatives Ziel zur Reduzierung des Thromboserisikos?“ In der Präsentation von Dr. Shrey Kohli, Leipzig, ging es darum, dass NMH eine durch Blutplättchen und extrazelluläre Vesikel vermittelte Thromboentzündung verhindern können.

Katrin Breitenborn  

vasomed 2021; 33(3): 84

Interessiert an neuen Fortbildungen oder Abrechnungstipps?

Abonnieren Sie unseren Infoletter.
 

Zur Infoletter-Anmeldung

x
Newsletter-Anmeldung