28. Bonner Venentage - gute Stimmung bei phlebologischer Fortbildung in Präsenz

K. Breitenborn

Am 22. und 23. April fanden die 28. Bonner Venentage im Maritim Hotel Bonn unter 2G+-Bedingungen vor Ort statt. Kongresspräsident Prof. Eberhard Rabe (Bonn) konnte rund 310 Teilnehmer in Bonn und 110 im Livestream begrüßen. Aufgrund der schwierigen Corona-Lage war die Tagung vom Februar in den April verschoben worden.

Zitierweise: vasomed 2022; 34(4): 138

Am Freitagmorgen startete die Veranstaltung mit einem Hands-on-Seminar (Vorsitz: J. Woitalla-Bruning, Hamburg). Hier konnten die Anwesenden verschiedene phlebologische Techniken üben, von der standardisierten Thrombosediagnostik mit Ultraschall, der ultraschallgeführten Sklerosierung und Behandlung von Besenreisern über die apparative Funktionsdiagnostik und Kompressionstherapie bis zur endovenösen Punktionsübung am Modell. 

Nachdem Prof. Rabe am Mittag die Tagung offiziell eröffnet hatte, wurden die Teilnehmer über Aktuelles aus der Kompressionstherapie informiert. Hier ging es um die Indikation für Kompressionsklasse 1 (M. Jünger, Greifswald), adaptive Kompressionsmittel (G. Mosti, I-Lucca), Kompression bei Ulcus cruris (E. Mendoza, Wunstorf) und fortgeschrittenem Lymphödem (G. Faerber, Hamburg; A. Miller, Berlin) sowie bei nichtvenösen und nicht-lymphatischen Indikationen (J. Ziob, Bonn). Danach folgte eine Sitzung mit mehreren Vorträgen zum aktuellen Wissensstand der oberflächlichen Venenthrombose (T. Noppeney, Nürnberg; F. Langer, Hamburg; E. Rabe). 

Neue Erkenntnisse zum Lip- und Lymphödem

In der Sitzung „Rezidivvarikose – ein Update“ stellten die Referenten die anatomischen Herausforderungen und Therapiemöglichkeiten vor (F. Pannier, Bonn; T. Hirsch, Halle; U. Maurins, LV-Riga). Im „Update Lip­ödem und Lymph-ödem“ referierte Dr. Anya Miller (Berlin) über neue wissenschaftliche Erkenntnisse zur Diagnostik und Therapie des Lymph­ödems, und Dr. Gabriele Faer­ber stellte Neuigkeiten zur Ätiopathogenese und Pathophysiologie des Lipödems vor. 

In der Mitgliederversammlung des Berufsverbandes der Phlebologen, die danach stattfand, wurde Dr. Horst Gerlach als langjähriger Vorsitzender verabschiedet und Dr. Karsten Hartmann (Freiburg) und Dr. Kerstin Schick (München) als neue Vorsitzende gewählt. Der Abend klang mit einem Festabend im Parkrestaurant Rheinaue aus.
 

Der Samstagmorgen startete mit dem „Update Sklerotherapie“, bei dem es um die Besenreisersklerosierung ging (B. Kahle, Lübeck) und um Erwägungen, wann Sklerotherapie und wann andere Methoden in der Therapie der Varikose indiziert sind (R. Murena-Schmidt, Köln). Themen der nachfolgenden Sitzung „Thrombose und postthrombotisches Syndrom“ waren die Differentialdiagnose der tiefen Beinvenenthrombose (E. Rabe), neue Leitlinien zur Diagnostik und Therapie thromboembolischer Erkrankungen (R. Bauersachs, Darmstadt), das postthrombotische Syndrom (R. Wessely, Köln) sowie Thrombophilieabklärung (V. Hach-Wunderle, Frankfurt/M).

Interessante Fälle aus der Sprechstunde

In der anschließenden Sitzung wurden Evidenz und Praxiserfahrungen mit der Akrylatembolisation bei der Varikose thematisiert (T. Hirsch; R. Brandl, München; N. Jawadi, Düsseldorf). Danach brachten die Referenten die Teilnehmer auf den neuesten Stand beim Ulcus cruris. Hier ging es um Diagnostik und Differentialdiagnostik (M. Stücker, Bochum), um die Leitlinie zur Diagnostik und Therapie der Livedovaskulopathie sowie um die Behandlung des Pyoderma gangrae­nosum (C. Mitschang, Münster). Die Tagung endete mit einer Falldiskussionen aus Phlebologie und Lymphologie, bei der interessante Fälle aus der Sprechstunde vorgestellt wurden (J. Woitalla-Bruning, V. Hach-Wunderle; F. Pannier, S. Köpnick, Düsseldorf).
 

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