Demenzrisiko vorhersagen

Im Forschungsvorhaben LETHE werden ein datenbasiertes Vorhersagemodell zur Früherkennung des individuellen Demenzrisikos sowie eine Methode der digitalen Intervention zur Vorbeugung einer Verschlechterung der geistigen Leistungsfähigkeit entwickelt.

 

Für das Vorhersage- und Interventionsmodell setzen die Forschenden auf digitale Innovationen sowie auf die Analyse einer bereits vorhandenen Datenmenge bestehend aus 12.000 Datensätzen, die unter anderem im Rahmen der über elf Jahre laufenden Studie FINGER (Finnish Geriatric Intervention Study to Prevent Cognitive Impairment and Disability) erhoben wurden. Die Ergebnisse von FINGER haben gezeigt, dass es grundsätzlich möglich ist, über einen geänderten Lebensstil das Risiko der Entwicklung einer Demenz zu verringern.


LETHE will mittels digitaler Möglichkeiten das Demenzrisiko so früh als möglich identifizieren. Sten Hanke, LETHE-Projektleiter am Institut eHealth der FH JOANNEUM: „LETHE nutzt die vorhandenen 12.000 Datensätze, um Algorithmen mittels Machine Learning (ML) und Künstlicher Intelligenz (KI) für eine gezielte und schnelle, digitale Intervention zu trainieren. Mithilfe dieser Big-Data-Methoden werden wir neue digitale Biomarker, also erkennbare Muster in den Daten, identifizieren. Wir hoffen, dass wir in diesen Mustern ein Demenzrisiko auf individualisierter Basis frühzeitig erkennen können.“ Im nächsten Schritt werden die LETHE-Projektpartner in einer klinischen Pilotstudie in vier medizinischen Zentren die entwickelten und auf digitalen Innovationen basierten Interventionen bei Personen in frühen Stadien einer kognitiven Beeinträchtigung testen. Die Leitung der klinischen Studie erfolgt  durch die Universitätsklinik für Neurologie der Medizinischen Universität Wien. Dabei sollen smarte Technologien wie Apps oder Sensoren, die in der Kleidung integriert sind, die Betroffenen zu einer unmittelbaren Änderung ihres Verhaltens auffordern. 

Das Institut eHealth der FH JOANNEUM leitet das mit sechs Millionen Euro dotierte Horizon-2020-Projekt, die Medizinische Universität Wien ist als leitendes klinisches Zentrum dabei.

Quelle: Medizinische Universität Wien und FH | JOANNEUM Gesellschaft mbH

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