PET und MRT bei Gedächtnisstörungen

Bei Patienten mit Gedächtnisstörungen liefert die nuklearmedizinische Bildgebung mittels Positronenemissionstomographie (PET) bzw. die kombinierte Bildgebung aus PET und Magnetresonanztomographie (MRT) nicht nur einen anatomischen Überblick über das erkrankte Gehirn, sondern präzise molekulare Informationen zu Art und Umfang einer Demenzerkrankung – auch schon im Frühstadium. Das hilft in der klinischen Forschung und in der Patientenversorgung und sollte deswegen auch Eingang in die Regelversorgung finden.

Beim 99. Deutschen Röntgenkongress in Leipzig skizzierte Prof. Dr. Henryk Barthel von der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Leipzig die rasanten Fortschritte, die die PET-Bildgebung in der Demenzdiagnostik macht. Insbesondere die Hybrid-Bildgebung aus PET und MRT hält er für ein echtes Zukunftsmodell: „Die kombinierte Bildgebung aus PET und MRT liefert uns bestmögliche Aussagen sowohl zu anatomischen als auch funktionellen Aspekten einer Demenz. Sie ist sehr gut für einen klinischen Routine-
einsatz geeignet, weil die Patienten dafür nur einmal kommen müssen und wir alle wichtigen Informationen in einer Untersuchung erhalten.“ Auf Seiten der PET-Komponente ist neben der Amyloid-PET die Tau-PET eine neue Methode, die nach vorn drängt. Sie macht das Tau-Protein sichtbar, das nicht nur bei der Alzheimer-Erkrankung auftritt, sondern auch bei einigen anderen neurodegenerativen Erkrankungen. Das Tau-Protein korreliert eng mit dem Krankheitsverlauf und erlaubt deswegen recht präzise Aussagen zum Stadium einer neurodegenerativen Demenz. Intensiv erforscht wird auch der Einsatz der PET bei der Visualisierung unterschiedlicher Rezeptorsysteme im Gehirn im Zusammenhang mit der Demenz vor allem von Nikotinrezeptoren (nikotinerge Acetylcholin-Rezeptoren. Deren Dichte nimmt zum Beispiel bei Demenzen, die mit der Parkinson-Erkrankung assoziiert sind, stark ab.

Quelle: Deutsche Röntgengesellschaft e.V.

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