HPV-Infektion kann das Frühgeburt-Risiko erhöhen

Frauen, die mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) infiziert sind, haben ein erhöhtes Risiko für eine Frühgeburt, wie eine Studie der Universität Göteborg, Schweden, zeigt.

Die retrospektive Registerstudie basiert auf Daten von mehr als einer Millionen Geburten. Frauen, bei denen keine HPV-Infektion vorlag, wiesen mit 4,6 % das niedrigste Risiko für eine Frühgeburt auf. Bei Trägerinnen von HP-Viren erhöhte sich das Risiko für eine frühe Geburt auf 5,9 %. Das größte Risiko für eine Frühgeburt hatten mit 9,1% Frauen, bei denen eine zurückliegende HPV-Infektion bereits Zellveränderungen am Gebärmutterhals verursacht hatte.

Erstautorin der Studie Johanna Wiik, Universität Göteborg: „Ich möchte darauf hinweisen, dass die Erhöhung des Risikos für eine Frühgeburt für die einzelne HPV-Trägerin gering ist. Aber unsere Ergebnisse unterstützen, dass junge Menschen sich gegen HPV impfen lassen sollten“. Eine Impfung gegen HPV könnte nicht nur HPV-bedingte Krebserkrankungen verhindern, sondern sich auch positiv auf den Ausgang der Schwangerschaft auswirken.

Die Frage, ob es das Virus selbst ist, das die Schwangerschafts- und Geburtskomplikationen verursacht, können die Forschenden mit der Studie nicht zuverlässig beantworten. Sie können nur einen statistischen Zusammenhang aufzeigen. Zukünftige Untersuchungen, wie sich u. a. die Häufigkeit von Frühgeburten nach Einführung des Impfprogramms gegen HPV verändert, sollen mehr Informationen darüber geben, ob es einen kausalen Zusammenhang zwischen der HPV-Infektion selbst und dem Geburtsergebnis gibt.

Wiik J et al. PLoS Med. 2021 May 10;18(5):e1003641

Quelle: Schwedischer Forschungsrat – The Swedish Research Council

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