Auskultationen können Leben retten

Der Herzklappentrainer ist ein neuartiges Online-Fortbildungs-Programm für Haus­ärzte, das sowohl mobil als Smartphone-App als auch als Desktop-Training genutzt werden kann. Es kann durch den Ansatz des spielerischen Lernens die Diagnose der häufigsten Herzklappenerkrankung im Alter erleichtern – der Aortenklappen­stenose. Die virtuelle Fortbildung wurde vom Unternehmen Edwards Lifesciences in Zusammenarbeit mit Kardiologen und Hausärzten entwickelt und steht seit Anfang April kostenfrei unter www.herzklappentrainer.de oder im Play Store / App Store zur Verfügung.

Bis zu einer von acht Menschen in der Altersgruppe über 75 Jahren ist von einer Aortenklappenstenose betroffen.1 Handelt es sich um eine schwere Aortenklappenstenose, so sterben bis zu 50 Prozent der Patienten nach Auftreten von Symptomen innerhalb von zwei Jahren.2 Diese hohe Sterblichkeit ist vermeidbar, denn in vielen Fällen kann die Erkrankung erfolgreich behandelt werden – entweder durch einen chirurgischen Aortenklappenersatz oder durch eine minimalinvasive Trans­katheter-Aortenklappenimplantation (TAVI).


Herzgeräusche identifizieren und Auskultationsroutine intensivieren

Die virtuelle Fortbildung für Hausärzte ermöglicht eine ganz neue Art des Lernens durch eine kurzweilige und dennoch fachlich anspruchsvolle Auseinandersetzung mit der Diagnostik einer Aortenklappenstenose. Das Besondere: Sie kann als Smartphone-App in fast jeder Situation genutzt werden, hat einen hohen Spaßfaktor und bietet dabei gleichzeitig einen hohen informativen Mehrwert. Der Herzklappentrainer hilft Hausärzten dabei, ihre Auskultationsroutine zu verbessern und kann sie für die charakteristischen Herzgeräusche, die beim Auskultieren hörbar werden, sensibilisieren.


So funktioniert der Herzklappentrainer

Das Training umfasst die Anamnese, eine körperliche Untersuchung mit einer Auskultation des Herzens an einem virtuellen Patienten sowie die abschließende Therapieentscheidung. Der Patient wird untersucht – sowohl in Form von allgemeinen Untersuchungen wie der Messung von Blut- und Venendruck, Puls und Atemfrequenz als auch durch eine Auskultation des Herzens. An den richtig gewählten Stellen wird bei der Herzauskultation das für eine Aortenklappenstenose typische, spindelförmige, systolische Austreibungsgeräusch mit einem einzelnen oder paradox gespaltenen zweiten Herzton hörbar. Abschließend werden die Untersuchungsergebnisse in der Patientenakte ausgewertet und der Nutzer trifft für seinen fiktiven Patienten die Entscheidung für die aus seiner Sicht indizierten Maßnahmen zur weiteren Therapie. Zusätzlich liefert das Fortbildungsangebot weiterführende Informationen zu Erkrankung, Diagnostik und Therapie.

Die Anwender können mit der innovativen Fortbildung „Herzklappentrainer“ ihre Skills verbessern. Zur Untersuchung lernen sie, wie sie ein Herz auskultieren, auf welche Geräusche sie achten, wie und wo sie abhören müssen. Bei der Anamnese werden sie geschult, die richtigen Fragen zu stellen. Zuletzt geht es darum, wie man mit den gewonnenen Untersuchungsergebnissen weiter vorgeht.

„Die Anwender können mit der innovativen Fortbildung ‚Herzklappentrainer‘ ihre Skills verbessern. Zur Untersuchung lernen sie, wie sie ein Herz auskultieren, auf welche Geräusche sie achten, wie und wo sie abhören müssen. Bei der Anamnese werden sie geschult, die richtigen Fragen zu stellen. Zuletzt geht es darum, wie man mit den gewonnenen Untersuchungsergebnissen weiter vorgeht.“

Dr. med. Faisal Detho,
Facharzt für Herzchirurgie, früher Universitätsklinikum der Goethe-Universität Frankfurt, jetzt Praxis für Allgemeinmedizin in Obertshausen


Aortenklappenstenose: Prävalenz, Symptome, Diagnose und Therapie

Prävalenz: Die Aortenklappenstenose ist die häufigste Herzklappenerkrankung im Alter – bis zu zwölf Prozent der Menschen über 75 Jahre sind davon betroffen. Die schwere, symptomatische Aortenklappenstenose kann unbehandelt bei bis zu 50 Prozent der Patienten innerhalb von zwei Jahren nach dem Auftreten typischer Symptome zum Tod führen.

Symptome: Dyspnoe, sinkende körperliche Belastbarkeit, Angina pectoris, Schwindelgefühl bis hin zur Synkope

Diagnose: Die Diagnose erfolgt beim Kardiologen mittels transthorakaler Echokardiographie (EKG). Wichtige erste Hinweise auf die Erkrankung liefert die Auskultation, bei der ein spindelförmiges Holosystolikum, meistens mit Fortleitung in die Karotiden, hörbar ist.

Therapie: Die Behandlung einer Aortenklappenstenose erfolgt je nach Patientenprofil (Alter, Vorerkrankungen, Risiken des Eingriffs, etc.) entweder als chirurgischer Aortenklappenersatz bei einer Operation am offenen Herzen oder als minimalinvasive Transkatheter-Aortenklappenimplantation (TAVI), welche in Deutschland seit 2007 durchgeführt wird.


1 Osnabrugge RLJ, Mylotte D, Head SJ et al. Aortic stenosis in the elderly: disease prevalence and number of candidates for transcatheter aortic valve replacement: a meta-analysis and modeling Study. J Am Coll Cardiol 2013;62:1002–1012.
2 Ross J Jr, Braunwald E. Aortic stenosis. Circulation 1968;38:61–67.

Mit freundlicher Unterstützung durch die Edwards Lifesciences Services GmbH

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