SPECT/CT bei Rückenschmerzen

Lendenschmerzen breiten sich immer weiter aus. Bei vielen Patienten werden sie chronisch und führen zu gravierenden körperlichen und psychischen Beschwerden. Darüber hinaus bedeuten Rückenschmerzen eine enorme wirtschaftliche Belastung, denn sie gehören weltweit zu den Hauptursachen für Krankschreibungen.

Bei bis zu 80 Prozent der Patienten sind die Rückenschmerzen unspezifisch, also ohne identifizierbare Ursache.
„In bestimmten Fällen können aber bildgebende Verfahren wie SPECT/CT den Weg zu einer wirksamen Behandlung öffnen“, sagte Prof. Dr. med. Willm Uwe Kampen, Hamburg, Experte der European Association of Nuclear Medicine (EANM) anlässlich des Weltrückentages 2017.

SPECT/CT eröffnet Möglichkeiten

SPECT/CT hat sich unter anderem bei Patienten mit chronischen Lendenschmerzen bewährt, bei denen manuelle Therapien keine Linderung gebracht haben. Dank dieser Bildgebung ließen sich Wirbelgelenke identifizieren, die aufgrund beginnender Abnutzung einen aktiven Stoffwechsel aufwiesen, ohne dass auf herkömmlichen Röntgenaufnahmen oder bei der CT morphologische Veränderungen zu sehen gewesen waren. Daraufhin wurden diese Patienten gezielt mit Wirbelgelenksinjektionen behandelt, was eine beträchtliche Besserung bewirkte.

Diagnostischer Nutzen

Das hat den diagnostischen Nutzen der SPECT/CT ebenso bestätigt wie die Wichtigkeit, die die funktionelle als Ergänzung zur anatomischen Bildgebung für die Auswahl der angemessenen Behandlung hat.
SPECT/CT eröffnet auf diese Weise vielversprechende Forschungswege, die es erlauben, die Wirksamkeit manueller Therapien einzuschätzen und zu erhöhen. „Die Relevanz von SPECT/CT für die Bestimmung und Stadieneinteilung von Krebs, der auf Knochen übergegriffen hat, ist schon lange anerkannt. Aber neuerdings ist deutlich geworden, dass es sich hierbei auch um ein äußerst nützliches Problemlösungs-Werkzeug handelt, von dem ein bedeutender Teil der Rückenschmerz-Patienten profitieren kann,“ sagt Kampen.
Denn mit Hilfe von SPECT/CT kann vorhergesagt werden, wer von einer speziellen Behandlung profitieren wird. „Eine wichtige Voraussetzung für eine wirkungsvolle Therapie, die oft aus einer lebenslangen Belastung eine heilbare Erkrankung machen kann“, resümierte Kampen.

Quelle: European Association of Nuclear Medicine (EANM)

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