Jung & Krebs – Podcast mit Wissen für junge Betroffene

Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs hat ihr neuestes Hilfsprojekt von jungen Betroffenen für junge Betroffene gestartet. Mit dem kostenfrei verfügbaren Podcast „Jung & Krebs – Wissen für junge Betroffene“ schafft die Stiftung einen niederschwelligen und empathischen Zugang zu wichtigen Tipps und Informationen im Umgang mit einer Krebserkrankung.

Pro Jahr erkranken etwa 16.500 junge Menschen zwischen 18 und 39 Jahren an Krebs. Eine Krebsdiagnose bedeutet für diese Patientinnen und Patienten einen gravierenden Einschnitt in die gesamte Lebens- und Zukunftsplanung. Dabei unterscheiden sich die Problemstellungen und Herausforderungen deutlich sowohl von Patientinnen und Patienten aus dem Bereich der pädiatrischen Onkologie als auch der Onkologie bei Erwachsenen ab 40 Jahren.

Plötzlich sehen sich die Betroffenen mit besonderen Problemen und Entscheidungen, auch außerhalb der Krankheit, konfrontiert. Neben der bestmöglichen medizinischen Krebstherapie rücken auch Themen wie Kinderwunsch und Familienplanung, eine mögliche Unterbrechung des Ausbildungsweges oder wirtschaftliche und soziale Notlagen in den Vordergrund. Damit werden junge Betroffene oft allein gelassen.

Deshalb hat es sich die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs seit ihrer Gründung im Sommer 2014 zur Aufgabe gemacht, Projekte und Hilfsangebote gemeinsam mit und für junge Betroffene zu entwickeln und umzusetzen.

Authentische Tipps und Hilfen von Betroffenen für Betroffene

„Junge Menschen, die eine Krebsdiagnose erhalten haben, besitzen im Laufe ihrer Erkrankung ein ganz besonderes Gespür dafür, welche speziellen Bedürfnisse sie während und nach der Therapie benötigen oder benötigt hätten“, betont Prof. Dr. med. Diana Lüftner, Vorstand der Stiftung und Oberärztin an der Charité Berlin, und fährt fort: „Wir haben in der Stiftung den großen Vorteil, täglich eng mit jungen Betroffenen zusammenzuarbeiten und sie nach ihrer Meinung und ihren Erfahrungen fragen zu können. So entstehen authentische Tipps und Hilfen von Krebspatientinnen und -patienten für Krebspatientinnen und -patienten.“

Dabei sind die Bereitstellung und das Vermitteln von Wissen zentraler Bestandteil der Arbeit der Stiftung. Mit den Projekten „Erste-Hilfe“ und „Wissen für Dich“ hat die Stiftung in der Vergangenheit bereits umfangreiche Informationssammlungen angelegt. Diese Inhalte werden der Öffentlichkeit ab dem Weltkrebstag 2022 regelmäßig in einem neuen Podcast-Audioformat präsentiert.

Das neue Format ermöglicht neben der Zeit- und Ortsunabhängigkeit ein Konsumieren der Inhalte sowohl on- als auch offline. Wie wichtig dieser Aspekt für junge Betroffene sein kann, weiß auch PD Dr. med. Inken Hilgendorf, stellv. Kuratoriumsvorsitzende der Stiftung und medizinische Expertin des TREFFPUNKTs Thüringen: „Betroffene müssen im Allgemeinen viel Zeit in Wartezimmern verschiedener Praxen oder Klinikabteilungen und natürlich auch während der jeweiligen Therapiezyklen überbrücken. Diese Situationen versucht man dann oftmals so sinnvoll wie möglich zu nutzen, recherchiert am Mobiltelefon oder auf dem Tablet und sucht sich Informationen. Der Podcast ‚Jung & Krebs‘, den Betroffene von überall aus hören können, ist dafür perfekt.“

Weitergabe von Erfahrungen und Erlebnissen ist sehr wertvoll

Das bestätigt auch Fayez, der mit 27 Jahren die Diagnose NET (Neuroendokriner Tumor) erhielt und sich seit vielen Jahren im TREFFPUNKT Berlin und in den Projekten der Stiftung engagiert: „Jeder Krebspatient kennt sich mit Warten aus, und auch deshalb freue ich mich sehr über den neuen Podcast der Stiftung. Es gibt bereits sehr viele Podcasts zu allen möglichen Themen, aber hier versuchen wir direkt, von Patient zu Patient, Hilfen und Informationen weiterzugeben, über die ich mich damals sehr gefreut hätte. Die Erfahrungen, die wir gesammelt haben, müssen nicht alle machen, auf einige hätte auch ich gerne verzichtet, und daher ist eine Weitergabe von Erfahrungen und Erlebnissen so wertvoll.“

Genauso sieht es auch Timur. Der junge Berliner erkrankte mit 22 Jahren an einem Hodentumor und gibt in der ersten Folge des Podcasts einen Einblick in die Situation junger Betroffener unmittelbar nach der Diagnose und zu Beginn der Akutphase der Therapie: „Damals hätte ich mir einen Podcast wie ‚Jung & Krebs‘ gewünscht, der meine Situation versteht, mir hilft und mich ablenkt. Heute daran mitwirken zu können, ist mir eine Herzensangelegenheit.“

Fragen zu Partnerschaft und Sexualität sowie Kinderwunsch und  Familienplanung

Die erste Staffel des Podcasts umfasst zehn Folgen, die immer am ersten Freitag eines Monats veröffentlicht werden und sich mit verschiedenen Aspekten des Bereichs „Jung und Krebs“ beschäftigen. Dazu gehören der Umgang mit der Diagnose und dem sozialen Umfeld, aber auch Fragen im Bereich der Partnerschaft und Sexualität sowie dem Kinderwunsch und der Familienplanung. In jeder Folge trifft die Schauspielerin und Stiftungsbotschafterin Lea Marlen Woitack Menschen, die von ihren eigenen Erfahrungen in Bezug auf die Diagnose Krebs berichten. In den Gesprächssituationen zwischen jungen Betroffenen bzw. Expert:innen aus dem Netzwerk der Stiftung und ihrer Stifterin, der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V., sowie der Moderatorin werden Informationen, Tipps und Tricks niederschwellig vermittelt.

„Ich habe mich riesig gefreut, mit der Stiftung zusammen diesen Podcast zu machen. Meine Begegnungen mit den Betroffenen haben mir immer wieder neue Perspektiven auf das Leben gegeben. Jetzt einen Rahmen zu schaffen, in dem die jungen Menschen uns an ihrer Geschichte teilhaben lassen und sie bei der Schilderung ihrer Erfahrungen zu begleiten, ist für mich sehr erfüllend“, erklärt Woitack und fährt fort: „Persönlich höre ich viele Podcasts und finde es ist ein super Medium, um Informationen auf eine leichte und unterhaltsame Weise zu konsumieren. Deswegen hoffe ich, dass dieser Podcast jungen Betroffenen Antworten auf ihre Fragen geben kann und ihnen zeigt, dass sie nicht allein mit der Situation sind.“ Sie hofft zudem, dass auch Angehörige und Ärzt:innen diesen Podcast hören. „Das Umfeld hat unmittelbaren Einfluss auf das Leben der Betroffenen, und da gibt es wohl für alle den einen oder anderen AHA-Effekt.“

In Kooperation mit der Produktionsfirma „Auf die Ohren“ und den langjährigen Unterstützerinnen und Unterstützern von Studio GOOD macht der Podcast der Stiftung gezielt auf die Gruppe der jungen Betroffenen aufmerksam. „Uns hat das ganzheitliche Engagement während der Produktion von Seiten der Stiftung, Betroffenen und Expertinnen hoch erfreut. Das spürt man in jeder einzelnen Folge durch. Hier wurde etwas mit Sinn geschaffen, und das erfüllt nicht nur beim Hören“, empfindet Lukas Klaschinski, Geschäftsführer von Auf die Ohren.

Der Podcast beschäftigt sich mit der Lebenswelt und den daraus resultierenden Fragen und Problemen junger Betroffener und ist dadurch nahbar und niederschwellig.

Schnelle und emphatische Information

„Vor allem bei meiner ersten Erkrankung waren meine Familie und ich mit der Situation überfordert. Wir mussten mühselig Informationen sammeln, statt sie zu bekommen. Mit dem Podcast-Projekt möchte ich dazu beitragen, dass Betroffene in der schwierigen Phase der Diagnose und Therapie schnell und emphatisch informiert werden können“, erklärt Sebastian, der selbst zwei Mal an Lymphdrüsenkrebs erkrankt war und sich seit vielen Jahren für andere Betroffene einsetzt.

Wie schwierig es ist, sich bei der Vielzahl an Informationen zurecht zu finden, weiß auch Katharina. Die junge Potsdamerin erkrankte im Februar 2018 mit 25 Jahren an Brustkrebs. Seitdem begleiten sie Nachwirkungen der Therapie. „Sich alles durchzulesen und vor allem zu filtern, kann sehr überfordernd sein. Mir selbst fällt es seit der Erkrankung schwer, lange Texte zu lesen. Daher höre ich selbst in meiner Freizeit gerne Podcasts. Dass es einen solchen nun auch für junge Erwachsene mit Krebs gibt, ermöglicht einen Weg, sich zu wichtigen Themen komprimiert zu informieren. Durch die Erfahrungsberichte ist ebenfalls klar: Du bist nicht allein! Das motiviert."

Ab dem 4. Februar 2022, dem Weltkrebstag, wird der Podcast „Jung & Krebs – Wissen für junge Betroffene“ auf allen Plattformen, die Podcasts anbieten, verfügbar sein.

Spotify: https://open.spotify.com/show/7Fz1FMMsQ9mhEC35lGvftW?si=mhBkymutSAyAkX84BaxzIg&a...
Apple: 
https://podcasts.apple.com/de/podcast/jung-krebs-wissen-für-junge-betroffene/id1...
Podigee: 
https://jungundkrebs.podigee.io/2-1-jung-krebs-was-kommt-nun-auf-mich-zu

Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs

Jedes Jahr erkranken in Deutschland nahezu 16.500 junge Frauen und Männer im Alter von
18 bis 39 Jahren an Krebs. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist Ansprechpartnerin für Patient:innen, Angehörige, Wissenschaftler:innen, Unterstützer:innen und die Öffentlichkeit. Die Stiftungsprojekte werden in enger Zusammenarbeit mit den jungen Betroffenen, Fachärzt:innen sowie anderen Expert:innen entwickelt und bieten direkte und kompetente Unterstützung für die jungen Patient:innen. Die Stiftung ist im Juli 2014 von der DGHO Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie e. V. gegründet worden. Alle Stiftungsprojekte werden ausschließlich durch Spenden finanziert. Die Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs ist als gemeinnützig anerkannt.

Spendenkonto der Deutschen Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs:
Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE33 1002 0500 0001 8090 01, BIC: BFSW DE33 XXX

Die ausschließliche Nutzung der Vornamen bei den jungen Krebspatient:innen hat datenschutzrechtliche Gründe.

http://www.junge-erwachsene-mit-krebs.de - Stiftungswebsite
https://www.junges-krebsportal.de - JUNGES KREBSPORTAL

Quelle: Deutsche Stiftung für junge Erwachsene mit Krebs

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