Wie häufig sind Krebserkrankungen durch Biologika?

Biologika greifen in das Immunsystem ein und werden unter anderem bei Psoriasis eingesetzt. Da die Biologika noch nicht so lange auf dem Markt sind, sind viele Patienten verunsichert über mögliche Nebenwirkungen. Die Wissenschaftler fanden in ihrer Studie kein erhöhtes Risiko für Krebs bei einer langfristigen Einnahme von Biologika.

 

Das Psonet ist ein europäisches Netzwerk, das die langfristigen Wirkungen von Basistherapien bei Schuppenflechte überwacht – vor allem bei Biologika. Patienten mit Psoriasis können registriert werden und werden anschließend über Jahre überwacht. Wissenschaftler werteten jetzt die Ergebnisse von vier Studien aus dem Psonet zum Krebsrisiko bei Biologika aus.

Biologika sind biotechnologisch hergestellt

Die Psoriasis ist eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem körpereigene Zellen als schädlich erkennt und angreift. Die Basistherapie greift in das Immunsystem ein und unterdrückt so die schädigende Wirkung des Immunsystems. Biologika sind neuere Wirkstoffe, die zur Basistherapie eingesetzt werden. Im Gegensatz zu den konventionellen Wirkstoffen werden sie biotechnologisch hergestellt. Da die Biologika noch nicht so lange auf dem Markt sind, sind viele Patienten verunsichert über mögliche Nebenwirkungen.

Kein erhöhtes Risiko für Krebs nach Langzeit-Einnahme

Die Wissenschaftler fanden 728 Patienten, bei denen erstmalig eine Krebserkrankung auftrat. Ihnen wurden 2671 Kontrollpersonen zugeordnet. Die Wissenschaftler konnten kein erhöhtes Risiko für Krebs bei einer langfristigen Einnahme von Biologika sehen. Auch wenn verschiedene Arten von weißem Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) in die Bewertung eingeschlossen wurden, war das Risiko nicht erhöht.

Biologika stehen im Verdacht, das Hautkrebsrisiko zu erhöhen

Hautkrebs nimmt meist eine Sonderstellung bei der Bewertung des Krebsrisikos nach Biologika ein. Vor allem eine Art der Biologika, die TNF-Hemmer, stehen im Verdacht, das Risiko für weißen Hautkrebs zu erhöhen. Weißer Hautkrebs gilt als weniger aggressiv als schwarzer Hautkrebs und streut nur selten, kommt aber häufiger vor. Die häufigste Ursache für weißen Hautkrebs ist eine hohe Sonnenbestrahlung mit UV-A und UV-B-Strahlen.

Die Wissenschaftler fanden in ihrer Studie kein erhöhtes Risiko für Krebs bei einer langfristigen Einnahme von Biologika. Wir berichteten bereits über andere Studien zum Krebsrisiko bei Biologika. Eine Studie zeigte keine erhöhten Veränderungen von Muttermalen als Vorstufe zum schwarzen Hautkrebs. Eine andere Studie fand eine eher unklare Datenlage für TNF-Hemmer.

Referenzen:

Garcia-Doval I, Descalzo MA, Mason KJ, et al. Cumulative exposure to biological therapy and risk of cancer in patients with psoriasis: a meta-analysis of Psonet studies from Israel, Italy, Spain, the U.K. and Republic of Ireland. Br J Dermatol. July 2018. doi:10.1111/bjd.16715.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal.de
 

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