Alternative Therapie bei Osteoporose (Teil 3)

Alternative Therapieoptionen wie Nahrungsergänzungen können bei einer Osteoporose sehr hilfreich sein. Eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D und Kalzium ist die Grundvoraussetzung für einen stabilen Knochen. Hierbei muss aber auch die Gefahr durch „Kalziumräuber“ bekannt sein.

Ob und wann jemand in seinem Leben an Osteoporose erkrankt, kann niemand vorhersagen. Unbestritten ist aber, dass der persönliche Lebenswandel und insbesondere auch die individuelle Ernährung einen erheblichen Einfluss auf unser Knochengerüst hat und bei der Vorbeugung einer Osteoporose von großer Bedeutung ist. Mit der richtigen knochenfreundlichen Ernährung lässt sich präventiv, aber auch bei bereits vorhandener Osteoporose viel erreichen. Sie versorgt das Skelett mit den wichtigen Nährstoffen und trägt so nicht unerheblich dazu bei, die Entstehung oder zumindest das Fortschreiten einer Osteoporose hinauszuzögern.


Säure-­Basen-Gleichgewicht

Damit alle Stoffwechselvorgänge in unserem Körper reibungslos funktionieren ist ein Gleichgewicht von Säuren und Basen erforderlich – es ist Grundvoraussetzung für den Erhalt unserer Gesundheit. Leider ist unser westlicher Lebensstil dadurch geprägt, dass die meisten Menschen zu viele Säuren über die Nahrung zuführen oder bei ihrer Verarbeitung erzeugen. Gerät das Säure-­Basen-Gleichgewicht ins Wanken und gewinnen die Säuren die Überhand, droht eine Übersäuerung mit allen ihren negativen Folgen. Denn der Zustand der Übersäuerung macht sicherlich nicht lustig – im Gegenteil!

Durch die nachlassende Funktionsfähigkeit unserer Entgiftungs­organe zur Eliminierung schädlicher Säuren droht immer mehr eine Übersäuerung unseres Körpers. Hierbei kann sich bereits eine geringfügige Übersäuerung auf die Gelenke auswirken und Beschwerden etwa bei Osteoporose verstärken.

Osteoporose droht

Um einer Übersäuerung entgegenzuwirken, werden Mineralien wie Kalzium, Kalium, Natrium und Magnesium benötigt. Gerade Kalzium ist in unseren Knochen reichlich vorhanden, und so erfolgt die säureabwehrende Mobilisierung von Kalzium dann zu Lasten unserer Knochenqualität. Eine Osteoporose droht! Auf eine ausreichende Versorgung mit kalziumreichem Milchprodukten und Bikarbonat-reichem Mineralwasser (mit über 1500 mg Bikarbonat) ist deshalb zu achten.

Was kann man tun?


Empfohlen wird eine Ernährung, die zu 80 Prozent aus basenbildenden und zu 20 Prozent aus säurebildenden Nahrungsmitteln besteht (leider ist es heute eher umgekehrt).


Schon mit einem Verhältnis von 50 zu 50, also einer Nahrung, die zur Hälfte säurebildende und zur Hälfte basenbildende Nahrungsmittel enthält, wäre vielen Osteoporosepatienten geholfen. Es gilt, die Säurezufuhr zu begrenzen, die Ernährung umzustellen, mehr basenspendende Lebensmittel wie Obst und Gemüse zu integrieren und den Genuss von Fleisch, Wurst und Getreideprodukten zu reduzieren. Dies braucht viel Zeit und ist eigentlich eine lebenslange Aufgabe.

Kalzium

Kalziumräuber

Phosphat

Phosphat nimmt eine Sonderstellung ein. Es fördert die Knochenstabilität, behindert aber in hohen Konzentrationen die Kalziumaufnahme aus dem Darm und fördert den Knochenabbau. Phosphat sollte nicht generell, sondern nur ein Überschuss vermieden werden. Im Idealfall ist der Phosphatgehalt in der Nahrung nicht höher als der Kalziumgehalt. Empfehlenswert sind Gemüse wie Brokkoli und Grünkohl sowie Milch und Milchprodukte wie Joghurt oder Kefir, nicht jedoch Quark und Schmelzkäse, die deutlich mehr Phosphat als Kalzium enthalten. Ratsam sind auch Käsesorten wie Edamer, Emmentaler, Gouda und Camembert. Sehr reich an Phosphaten sind Fleisch, Wurst und Cola.

Oxalsäure

Auch Oxalsäure fängt das Kalzium aus der Nahrung ab und verhindert somit dessen Aufnahme im Blut. Oxalsäurehaltige Nahrungsmittel sollten also nur gelegentlich und in kleineren Mengen verzehrt werden. Reich an Oxalsäure sind Spinat, Rhabarber, Kakao, Schokolade, Mangold und Rote Bete.

Kochsalz

Kochsalz fördert – insbesondere in größeren Mengen – die Kalziumausscheidung über die Niere und begünstigt auf diese Weise den Knochenabbau. Kochsalz sollte bei der Zubereitung von Gerichten sparsam dosiert werden. Zum Würzen verwendet man am besten Kräuter.

Phytin

Phytinsäure kann ebenfalls die Kalziumaufnahme im Blut beeinträchtigen, da Phytate – ähnlich wie Oxalsäure – das Kalzium binden. Phytinreiche Lebensmittel sind beispielsweise Sojabohnen, Erdnüsse sowie aus frischem Getreide zubereitete Müslis und Frischkornbreie.

Alkohol, Kaffee, schwarzer Tee, Colagetränke

Negativen Einfluss auf den Kalziumstoffwechsel haben Alkohol, Kaffee und schwarzer Tee. Alkohol erhöht das Risiko für Knochenbrüche. Ursache hierfür sind die verminderte Resorption des Kalziums, aber auch der gestörte Vitamin-D-Stoffwechsel durch Leberschäden. Das Koffein in Kaffee, schwarzem und grünem Tee sowie in Colagetränken hemmt die Kalziumresorption aus dem Darm und erhöht die Kalziumausscheidung durch die Nieren.

Millionen Packungen Kalzium gehen jährlich in Deutschland über den Ladentisch von Apotheken, Drogerie- und Supermärkten. Verkauft übers Internet. Aber benötigen wir überhaupt so viel Kalzium? Kann zu viel auch schädlich sein?

Kalzium ist unbestritten der wichtigste Mineralstoff unseres Knochengerüstes und an zahlreichen Stoffwechselvorgängen unseres Körpers beteiligt. ­
99 Prozent unseres Kalziums befindet sich im Knochen und den Zähnen, demnach nur ein geringer Rest im Blut und Weichteilgewebe. Aber gerade dort leistet das Kalzium vielfältige lebensnotwendige Aufgaben. Es wird von Muskel- und Nervenzellen benötigt und stabilisiert die Körperzellwände. Wird zu wenig Kalzium über die Nahrung zugeführt greift der Körper hormongesteuert auf seine Notreserven im Knochen zurück. Dies erfolgt dann zu Lasten der Knochenstabilität. Osteoporose droht.

Unser Körper scheidet jeden Tag mindestens 300 mg Kalzium über Schweiß, Urin und Stuhl aus. Aber nur circa 30 Prozent des über die Nahrung zugeführten Kalziums vermag er aufzunehmen.

Somit ist eine Kalziumzufuhr über die Nahrung von mindestens 900 – 1000 mg Kalzium notwendig, um eine ausgeglichene Balance zu halten.

Ziel einer kalziumreichen Ernährung ist es zu verhindern, dass unser Knochen als Kalziumspeicher missbraucht wird. Deshalb sollte bei Osteoporose eine kalziumreiche Kost ganz oben auf der Speisekarte stehen. Vom Dachverband Osteologie (DVO) wird zur Osteoporose- und Frakturprophylaxe eine Sicherstellung von 1000 mg Kalzium Gesamtzufuhr täglich empfohlen.

Wenn die empfohlene Kalziumzufuhr mit der Nahrung nicht erreicht wird, sollte eine Supplementierung durchgeführt werden. Die Gesamtzufuhr aus Nahrungskalzium und Supplementen sollte 2000 mg jedoch nicht überschreiten. Tatsächlich werden häufig nur 600 – 800 mg Kalzium mit der Nahrung zugeführt.

Kalzium wird aus der Nahrung vom Darm aufgenommen. Die besten Quellen sind Milch und Milchprodukte (100 ml Milch enthalten circa 120 mg Kalzium.) Besonders Hartkäse enthält sehr viel Kalzium (circa 500 – 1.200 mg pro 100 g). Außerdem sind Gemüsesorten wie Brokkoli, Fenchel und Grünkohl sinnvoll. Auch einige Mineralwassersorten sind kalziumreich, die enthaltenen Mengen sind jeweils den aufgeklebten Etiketten zu entnehmen. Dazu sind sie noch kalorienfrei. Da das Kalzium im Mineralwasser in ionisierter Form vorliegt, ist es auch besser resorbierbar. Wird ein wenig auf den Kalziumgehalt der alltäglichen Lebensmittel geachtet, dann sollte es kein Problem sein, den täglichen Kalziumbedarf über die Nahrung zu decken. Übertreiben sollte man aber nicht. Zuviel Kalzium kann zu Nierensteinen führen und wird auch mit Herz-Kreislauferkrankungen in Verbindung gebracht.

Kalziumräuber

Generell vermieden werden sollte der übermäßige Konsum von Nahrungsmitteln, die reichlich „Kalziumräuber“ enthalten. Diese hemmen die Kalziumaufnahme, fördern die Kalziumausscheidung oder binden das Kalzium, so dass es dem Körper nicht mehr zur Verfügung steht (s. Kasten).

Zur Orientierung: Eine Scheibe Käse oder 1 Glas Milch enthält etwa 300 mg Kalzium, 1 Joghurt etwa 120 mg Kalzium, 1 Liter kalziumreiches Mineralwasser sogar bis über 600 mg Kalzium.

Vitamin D

Ich erinnere mich an einen 40-Jährigen Hünen, über zwei Meter groß. Seinem Übergewicht versuchte er mit Joggen entgegenzuwirken. Nach dem fünften Trainingslauf kam es bereits zu Knieschmerzen. Notfallmäßig suchte er ein Krankenhaus auf. Dort wurde zunächst eine Bandverletzung diagnostiziert. Bei der nachfolgenden Untersuchung fand sich eine lebhafte Druckschmerzhaftigkeit über dem Schienbeinkopf. Die daraufhin durchgeführte Kernspintomografie offenbarte dann als eigentliche Ursache ein massiv ausgeprägtes Knochenödem und eine Stressfraktur. Die Laboruntersuchung zeigte einenVitamin-D-Wert unter der Nachweisgrenze.Was lernen wir daraus?

Quelle: Der kleine Souci 5.Auflage; *Der kleine Souci (2.Auflage), da in der 5.Auflage keine Angaben

Vitamin D in Lebensmitteln

µg/100 g

entspricht IE

Hering

30*

1.200

Lachs (Gesamtinhalt)

16*

640

Aal

13*

520

Steinpilz

3*

120

Hühnerei (Gesamtinhalt)

2,9

116

Gouda, 45 % Fett i. Tr.

1,3

52

Süß- und Sauerrahmbutter

1,2

48

Emmentaler, 45 % Fett i. Tr.

1,1

44

Schweinefleisch, Filet

1*

40

Eine Entkalkung oder Veränderung des Knochens wird vom Betroffenen zunächst oft nicht wahrgenommen. Man spürt nichts. Es gibt daher keinen Grund an seine Knochengesundheit zu denken. Erst dann wenn es zum Knochen­ödem, einer Stressfraktur oder einem Knochenbruch kommt rückt die Problematik ins Bewusstsein. Dadurch leidet zwangsläufig das Präventionsbedürfnis, sowohl beim Betroffenen, aber auch beim Arzt.

Tut nicht nur den Knochen gut

Natürliches Sonnenlicht fördert die körpereigene Vitamin-D-Bildung, wobei diese Fähigkeit im Alter nachlässt. Diffuse Muskel- und Knochenschmerzen können auf eine Unterversorgung hinweisen. Bei einem über einen Bluttest festgestellten Mangel sollte deshalb die regelmäßige Einnahme von Vitamin D erfolgen. Das hilft unter anderem auch, die Sturzrate bei Älteren deutlich zu reduzieren, beugt also dem gefürchteten Oberschenkelhalsbruch vor. Studien belegen, dass die tägliche Aufnahme von 800 bis 1000 IE Vitamin D eine gute „Sturzprophylaxe“ darstellt. Aber auch Jüngere sollten ihre Vitamin-D-Versorgung im Auge behalten und einen eventuellen Mangel ausgleichen, gerade bei Sportlern kann es beispielsweise durch eine Unterversorgung zu Stressbrüchen kommen.

Vitamin-D-Mangel – weit verbreitet

Unabdingbar für eine optimale Nutzung des mit der Nahrung aufgenommenen Kalziums ist die gleichzeitige adäquate Versorgung mit Vitamin D. Der Aufenthalt im Freien unter der Einwirkung von UV-Strahlen fördert die wirkungsvolle Eigensynthese von Vitamin D in der Haut. In den Monaten April bis September ist ein täglicher 30-minütiger Aufenthalt im Freien, Arme und Gesicht unbedeckt, empfehlenswert. Zu bedenken ist, dass der Einsatz von Sonnenblockern die Vitamin-D-Synthese erheblich vermindert. So führt Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 8 bereits zu einer Reduktion der auf die Haut einwirkenden UVB-Strahlen um bis zu 97,5 Prozent.

In den Wintermonaten reicht das in unseren Breiten vorhandene ultra­violette Licht nicht mehr aus, um eine ausreichende Vitamin-D-Bildung in der Haut zu gewährleisten. Auch im Alter ist die Fähigkeit zur Vitamin-D-Bildung in der Haut deutlich gemindert. Deshalb ist gerade in der dunklen Jahreszeit auf eine Vitamin-D-reiche Ernährung zu achten. Eine Bestimmung des 25-OH-Vitamin-D-Spiegels kann für Klarheit sorgen, und die Ernährung muss dann gegebenenfalls mit Vitamin-D-Tabletten ergänzt werden, da nur wenige Lebensmittel Vitamin D in nennenswerter Menge enthalten. Dazu zählen Seefisch wie Hering und Lachs sowie Steinpilze und Eigelb; im Handel ist auch mit Vitamin D angereicherte Margarine erhältlich.

Homozystein

Viele Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente beeinflussen den Knochenstoffwechsel. Eine unzureichende Zufuhr von Folsäure (Vitamin B9) und/oder Cobalamin (Vitamin B12) kann mit einem erhöhten Homozysteinspiegel einhergehen (der Homozysteinwert wiederum lässt Rückschlüsse auf die Versorgung der Körperzellen mit B-Vitaminen zu). Homozystein ist eine schwefelhaltige Aminosäure, die nicht am Aufbau der Eiweiße beteiligt ist.

Erhöhte Homozysteinwerte sind ein schwerwiegender Risikofaktor für osteoporosebedingte Knochenbrüche. Zudem konnte nachgewiesen werden, dass unabhängig vom Homozystein eine direkte Beziehung zwischen Vitamin B9, bzw. Vitamin B12 und der Knochendichte besteht.

Folsäure – Vitamin B9

Quelle: Der kleine Souci 5. Auflage; *Der kleine Souci (2.Auflage), da in der 5. Auflage keine Angaben

Vitamin B9 in Lebensmitteln

µg / 100g

Kalbsleber

240*

Rinderleber

220*

Schweineleber

220*

Spinat

145

Broccoli

114

Spargel

108

Rosenkohl

101

Rote Beete

83

Walnuss

77

Hühnerei (Gesamtinhalt)

67

Kopfsalat

59

Weizenvollkornbrot

29

Karotte

26

Tomate

22

Rindfleisch (Filet)

10

Schweinefleisch (Schnitzelfleisch)

9

Vitamin B9 ist licht-, sauerstoff- und hitzeempfindlich sowie gut wasserlöslich. Daher sollten zu intensives Wässern und zu lange Lager- und Kochzeiten der Nahrungsmittel vermieden werden. Empfehlenswerte Lebensmittel sind unter anderem Leber, Spinat, Broccoli, Spargel und Rosenkohl.

► Die empfohlene Zufuhr beträgt gemäß den D-A-CH Referenzwerten* für Erwachsene 300 µg

Vitamin B12

Quelle: Der kleine Souci 5. Auflage; *Der kleine Souci (2. Auflage), da in der 5. Auflage keine Angaben

  Vitamin B12 in Lebensmitteln

µg/100 g

Rinderleber

65*   

Kalbsleber

60*

Schweineleber

40*

Ostseehering

11

Rahmcamembert, 50% Fett i.Tr.

2,6

Rindfleisch (Filet)

2

Hühnerei (Gesamtinhalt)

1,9

Schweinefleisch (Schnitzelfleisch)

1

Speisequark, 20% Fett i. Tr.

0,81

Joghurt, mind. 3,5% Fett

0,42

Brathuhn (Durchschnitt)

0,4

Vollmilch (H-Milch)

0,38

Vitamin B12 wird ausschließlich von Mikroorganismen hergestellt, Pflanzen sind dazu nicht in der Lage. Beim Menschen kommen diese Mikroorganismen im Darm vor. Dort produzieren sie das wichtige Vitamin. Allerdings kann der Mensch damit seinen Bedarf nur annähernd decken. Aber wer meint, dass der Nahrungsmittelüberfluss in unseren Industrieländer mit einer ausreichenden Vitamin Versorgung gleich zu setzen ist, der irrt! Bei mangelhafter Aufnahmefähigkeit des Magen-Darm-Trakts fehlt im Magensaft der sogenannte Intrinsic-Faktor. Dieses Eiweiß wird von den Belegzellen des Magens produziert und zur Vitamin-B12-Aufnahme benötigt. Nach einer Magenresektion oder bei einer Autoimmunerkrankung des Magens, bei der sich die Immunreaktion gegen die den Intrinsic-Faktor bildenden Belegzellen richtet, ist die Aufnahme von Vitamin B12 erschwert, ebenso bei einer schweren Entzündung des Darms, insbesondere bei Morbus Crohn. Ein Mangel findet sich auch häufig bei veganer Ernährung bzw. bei Einnahme von Magenschutz- oder Diabetesmitteln (Metformin). Das Risiko eines Vitamin B12 Mangels steigt mit zunehmendem Alter. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, wie beispielsweise häufigere Zustände nach Magen-/Darmerkrankungen, nachlassende Bildung von Salzsäure im Magen. Auch bei Rauchern und erhöhtem Alkoholkonsum muss mit einem Vitamin B12 Mangel gerechnet werden, der wiederum negative Folgen für die Knochendichte hat. Ebenso sollte bei chronischen Lebererkrankungen auf Grund der verminderten Speicherkapazität mit einem Vitamin B12 Mangel gerechnet werden.

► Die empfohlene tägliche Zufuhr beträgt gemäß den D-A-CH Referenzwerten für Erwachsene 4 µg

Vitamin K

Vitamin K in Lebensmitteln

µg/100g

Grünkohl

817

Petersilie (Blatt)

421

Spinat

305

Rosenkohl

236

Broccoli

155

Kopfsalat

109

Spargel

  39

Hühnerei (Gesamtinhalt)

   8,9

Sauerkraut, abgetropft

   7,7

Süß- und Sauerahmbutter

   7,0

Erdbeeren

   5,0

Apfel

   3,7

Vitamin K hemmt die Kalziumausscheidung über die Nieren und fördert den Kalziumeinbau in den Knochen. Gute Quellen sind Grünkohl, Petersilie, Spinat, Rosenkohl, Brokkoli, Kopfsalat und Spargel. Von Bedeutung für unseren Stoffwechsel sind Vitamin K1 und K2. Vitamin K1 (Phyllochinon) kommt in Grünpflanzen als normaler Bestandteil des Photosyntheseapparates vor. Vitamin K2 (Menachinon) wird von Bakterien auch im Darm des Menschen produziert. Es kann neueren Studien zufolge vom Menschen in begrenzter Menge aus dem Vitamin K1 hergestellt werden. Vitamin K2 ist ein Kofaktor des Osteocalcins, das für die Knochenmineralisation eine zentrale Rolle spielt. Ein Mangel an Osteocalcin ist mit einer geringeren Knochendichte und einer erhöhten Gefahr für Knochenbrüche verbunden. Vorsicht: Vitamin K hebt die Wirkung des Gerinnungshemmers Marcumar auf.

► Die empfohlene Zufuhr beträgt gemäß den D-A-CH Referenzwerten für Frauen und Männer ab 51 Jahren 65 bzw. 80 µg pro Tag.

Vitamin C

Magnesium in Lebensmitteln

mg/100g

Erdnuss

160

Haferflocken

130

Naturreis, unpoliert

110

Roggenvollkornbrot

  55

Weizenmischbrot (Weizen und Roggen)

  40

Weißer Reis, poliert

  32

Banane

  30

Gouda, 45%Fett i. Tr.

  28

Rindfleisch (Filet)

  22

Ostseehering

  22

Schweinefleisch (Hinterhaxe)

  18

Broccoli

  18

Kopfsalat

    8,8

Birne

    7

Apfel

    5

Vitamin C stimuliert die knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten). Außerdem ist Vitamin C ein sogenannter „Kalziumförderer“, das heißt es unterstützt die Aufnahme von Kalzium aus der Nahrung und ist zum Beispiel in Hagebutten, Orangen, Johannisbeeren, Kiwis und roter Paprika reichlich enthalten. Allerdings ist zu bedenken, dass der Vitamin-C-Gehalt dieser Nahrungsmittel durch längere Lagerung und Aufbewahrung erheblich sinkt. Rauchen gilt als Vitamin-C-Räuber und Knochenkiller ersten Ranges.

► Die empfohlene Zufuhr beträgt gemäß den D-A-CH Referenzwerten für Frauen 95 mg täglich, für Männer 110mg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Magnesium

Quelle: Der kleine Souci 5.Auflage, *Der kleine Souci (2.Auflage), da in der 5.Auflage keine Angaben

Vitamin C in Lebensmitteln

mg/100g

Hagebutten

1250

Johannisbeere, schwarz

177

Petersilie (Blatt)

159

Paprikaschote

117

Spinat

51

Zitrone

51

Orange

45

Kiwi

44

Johannisbeeren, rot

36

Rinderleber

30*

Apfel

12

Milch, fettarm, 1,5% Fett

1,7

 

 

 

 

 

 

Wie Kalzium ist auch Magnesium für unser Knochengerüst unabdingbar. Da Magnesium zur Aktivierung des Vitamin D benötigt wird, gehört eine unzureichende Vitamin-D-Versorgung zu den Risikofaktoren. Darüber hinaus aktiviert Magnesium die Osteoblasten, erleichtert den Kalziumtransport und führt zu einer Erhöhung der Mineraldichte im Knochen. Magnesiumreich sind beispielsweise Vollkornbrot und Naturreis. Auch manche Mineralwassersorten enthalten reichlich Magnesium und zwar bis zu über 200 mg pro Liter – und sind zudem kalorienfrei. Ein Mehrbedarf kann auch durch die Einnahme von Medikamenten entstehen, zum Beispiel bei Abführ- und Magenschutzmitteln oder bei Kortison.

►Die empfohlene Zufuhr beträgt gemäß den D-A-CH Referenzwerten für Frauen und Männer ab 25 Jahren 300 bzw. 350 mg täglich.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zink

Quelle: Der kleine Souci 5.Auflage, *Der kleine Souci (2.Auflage), da in der 5.Auflage keine Angaben

Zink in Lebensmitteln

mg/100g

Auster

22

Rinderleber

5,1*

Edamer, 40% Fett i. Tr.

4,9

Haferflocken

4,3

Rindfleisch (Filet)

3,6*

Roggenmischbrot (Roggen und Weizen)

1,0

Ostseehering

0,97

Bachforelle

0,51

Kopfsalat

0,37

Kartoffel

0,35

Karotte

0,27

Johannisbeere, rot

0,25

Nicht selten findet man bei Osteoporose erniedrigte Zink-Werte. Zum Knochenaufbau benötigen wir Zink. Das Spurenelement  ist ein Aktivator von Enzymen und spielt insbesondere bei der Bildung von Knochenkollagen eine entscheidende Rolle. Zink wird auch zur Bildung der knochenaufbauenden Zellen (Osteoblasten) benötigt und aktiviert sie. Wichtig ist ebenso die ausreichende Zufuhr von Zink. Gute Zinkquellen sind Austern, aber auch Leber, Fleisch und Milchprodukte.

►  Die empfohlene Zufuhr beträgt gemäß den D-A-CH Referenzwerten für Frauen 7 mg täglich, für Männer 10 mg.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

*Die D-A-CH Referenzwerte werden von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung DGE, der Österreichischen Gesellschaft für Ernährung ÖGE und der Schweizerischen Gesellschaft für Ernährung SGE gemeinsam herausgegeben.
 

Dr. med. Peter Krapf

Facharzt für Orthopädie, Trier
www.krapf-kaltenkirchen.de

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