Beethoven: genial trotz schwerer Krankheiten

Ludwig van Beethoven (1770 bis 1827) wurde schon zu Lebzeiten als einzigartiger Komponist angesehen. Sein Ruf strahlt auch heute noch in aller Welt ungeschmälert. Im 250. Geburtsjahr feiern etliche Ausstellungen und musikalische Ereignisse das Jubiläum.

Zitierweise: HAUT 2020;31(1):34.

Bonn als Geburtsstadt und Wien als Stätte seines längsten und erfolgreichsten Wirkens tun sich hervor. Die Ausstellung der Bundeskunsthalle in Bonn unter dem Titel „Welt. Bürger. Musik.“ öffnet einen neuen Blick vor allem auf den Menschen Beethoven. Viele Klischees halten dabei den historischen Fakten nicht stand. Es zeigt sich, dass Beethoven nicht immer so mürrisch war, wie ihn viele spätere Bilder zeigen. Der eher finstere Gesichtsausdruck ist vielmehr auf die ihm abgenommene Lebendmaske zurückzuführen. Zu ihrer Erstellung wurde ihm flüssiger, nur langsam anziehender Gips auf das gesamte Gesicht aufgetragen, wobei nur die Nasenlöcher frei blieben, um mühsam über Strohhalme atmen zu können. 

Unbestritten ist, dass Beethoven Essen und Trinken sowie Gasthausbesuche wichtig waren.

Fokus auf Beethovens Krankengeschichte

Für Ärzte ist die sorgfältig herausgearbeitete Krankengeschichte Beethovens interessant. Weithin bekannt ist seine fast völlige Taubheit schon in seinen Dreißigern. Martialische Hörrohre und das erschütternde Heiligenstädter Testament mit der latenten Selbstmorddrohung unterstreichen dies. Kaum bekannt sind zahlreiche schwere Erkrankungen: Typhus, Gelbsucht und ständige Koliken vergällten Beethoven das Leben. Entsprechend groß war die Zahl der konsultierten Ärzte sowie Therapien, Medikamente und Kuren.  

Die Ausstellung in der Bundeskunsthalle in Bonn in Kooperation mit dem Beet­hoven-Haus Bonn läuft noch bis zum 26. April 2020. 
Information: www.bundeskunsthalle.de

Dr. Ernst Wanner

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