Maskenpflicht in Innenräumen ab Herbst: Fast zwei Drittel dafür

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hält sich offen, ab Herbst wieder eine Maskenpflicht in Innenräumen einzuführen. Derzeit spricht sich eine Mehrheit (63 %) der Bürgerinnen und Bürger für diese Maßnahme aus, wie aus dem "DeutschlandTrend" im ARD-Morgenmagazin hervorgeht.

Die Anhängerinnen und Anhänger der Regierungsparteien sind sich bei dieser Frage uneinig. Den größten Zuspruch für eine Maskenpflicht gibt es unter den Sympathisanten der Grünen (82 %) und der SPD (78 %). Unter den Anhängerinnen und Anhänger der FDP unterstützen 43 % diese Maßnahme. Den geringsten Zuspruch hat eine Maskenpflicht ab Herbst in Innenräumen unter den Befürworterinnen und Befürwortern der AfD (30 %). Während sich 77 % der über 65-Jährigen für eine Maskenpflicht in Innenräumen ab Herbst aussprechen, sind es in der untersten Altersgruppe (18-34-Jährige) nur 48 %.

Mehrheit für späteren Atomausstieg und stärkere Nutzung von Kohlekraftwerken

Um Gas zu sparen, sollen verstärkt Kohlekraftwerke für die kurzfristige Stromerzeugung reaktiviert werden. Eine knappe Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger (56 %) ist dafür, Kohlekraftwerke verstärkt zu nutzen. Den größten Zuspruch gibt es unter Anhängerinnen und Anhänger der AfD (66 %), der SPD (65 %) und der CDU/CSU (64 %). Der Anteil der Befürworterinnen und Befürworter ist bei den Anhängerinnen und Anhänger der Grünen am geringsten (41 %). Die über 50-Jährigen befürworten mehrheitlich die verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken, die unter 50-Jährigen dagegen nicht.

Außerdem fordert die Union einen Weiterbetrieb der Atomkraftwerke über das Jahr 2022 hinaus. Das befürworten auch 61 % der der Bürgerinnen und Bürger. 88 % der Anhängerinnen und Anhänger der AfD und 84 % der FDP-Treuen sehen diese Maßnahme als richtig an, dies ist der höchste Anteil unter den Parteianhängerinnen und -anhängern. Der geringste Anteil der Befürworterinnen und Befürworter befindet sich unter den Anhängerinnen und Anhängern der Grünen (38 %). Während 67 % der Männer für einen späteren Atomausstieg sind, sprechen sich 55 % der Frauen dafür aus.

Sonntagsfrage: Grüne überholen SPD

Wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, käme die Union aus CDU und CSU auf 26 % der Wählerstimmen. Die Grünen wären mit 23 % zweitstärkste Kraft. Für die SPD würden sich 20 % entscheiden, für die AfD 12 %. Damit sind die Grünen seit Anfang August 2021 erstmals wieder vor der SPD. Die FDP käme auf 8 % der Stimmen. Die Linke käme auf 4 %. Insgesamt würde die Regierungskoalition aus SPD, Grünen und FDP auf 51 % der Stimmen kommen.

Im Vergleich zum ARD-DeutschlandTrend vom 2. Juni 2022 verlieren SPD und Union jeweils einen Prozentpunkt. Die Grünen gewinnen zwei Prozentpunkte und die AfD gewinnt einen Prozentpunkt.

Studieninformation

Der DeutschlandTrend ist eine zufallsbasierte Telefon- und Onlinebefragung von Infratest dimap im Auftrag des ARD‑Morgenmagazins. Befragt wurden vom 21. bis 22. Juni 1.248 Wahlberechtigte in Deutschland (816 Telefoninterviews und 432 Online-Interviews). Fehlende Werte zu 100 % bedeuten: „Weiß nicht“/„keine Angabe“.

Die Fehlertoleranz liegt bei 2 (bei einem Anteilswert von 10 %) bis 3 (bei einem Anteilswert von 50 %) Prozentpunkten.

Die Fragen im Wortlaut:

  1. Experten rechnen ab Herbst mit wieder steigenden Corona-Infektionszahlen. Es gibt daher Überlegungen, die Maskenpflicht in Innenräumen wieder einzuführen. Sollte Ihrer Meinung nach die Maskenpflicht in Innenräumen ab Herbst wieder eingeführt werden oder nicht?
  2. Derzeit wird in Deutschland über verschiedene energiepolitische Maßnahmen diskutiert, um kurzfristig unabhängiger von russischem Erdgas zu werden. Geben Sie bitte zu den folgenden Maßnahmen an, ob diese aus Ihrer Sicht richtig oder falsch sind.
  3. Weiterbetrieb von Atomkraftwerken über das Jahresende hinaus
  4. Verstärkte Nutzung von Kohlekraftwerken
  5. Welche Partei würden Sie wählen, wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre?

Quelle: DeutschlandTrend im ARD-Morgenmagazin

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