Pflegekräfte aus dem Ausland: Neue Agentur kümmert sich um Visa und Arbeitserlaubnis

Pflegekräfte aus dem Ausland einzustellen soll laut Bundesgesundheitsministerium einfacher werden. Krankenhäuser, Pflegeheime und andere Einrichtungen können ihren Bedarf künftig an die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) melden. Die DeFa kümmert sich um Anträge für Visa, Berufsanerkennung und Arbeitserlaubnis. Pflegekräfte aus dem Ausland sollen so binnen sechs Monaten in Deutschland arbeiten können.

Das Saarland hat die Deutsche Fachkräfteagentur für Gesundheits- und Pflegeberufe (DeFa) in enger Abstimmung mit dem Bundesministerium für Gesundheit (BMG) gegründet und damit einen Beschluss aus der Konzertierten Aktion Pflege umgesetzt. Bereits jetzt bearbeitet die DeFa mehr als 4.000 Anträge auf Vermittlung von Pflegekräften.

Was macht die DeFa?

Die DeFa unterstützt alle Einrichtungen des Gesundheitswesens dabei, internationale Fachkräfte zu gewinnen. Die Agentur kümmert sich um Anträge auf

  • Visa
  • Anerkennung der Berufserlaubnis
  • Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis

Sie bündelt die Anträge zu Paketen und sorgt dafür, dass die Unterlagen vollständig und richtig sind. Das beschleunigt die Verfahren und soll so auch die beteiligten deutschen Behörden entlasten. Die DeFa hat also in erster Linie eine unterstützende Funktion bei den Verwaltungsverfahren. Auf Wunsch bietet sie aber auch weitere Leistungen an, wie die Auswahl von Bewerbern oder Sprachkurse im Ausland.

Wer kann den Service nutzen und was kostet es?

Die Dienste der DeFa kann jeder in Anspruch nehmen, der Pflegefachkräfte anwerben möchte. Das gilt auch für Personalserviceagenturen, die Pflegekräfte aus dem Ausland vermitteln. Für die Unterstützung bei den Verwaltungsverfahren wird pro Einzelfall eine Gebühr von 350 Euro erhoben.

Aus welchen Ländern kommen die Pflegekräfte?

Die Bundesregierung wirbt Pflegekräfte nur in Ländern an, deren Bevölkerung im Schnitt sehr jung ist und die deutlich über ihren eigenen Bedarf ausbilden. Dies ist zum Beispiel auf den Philippinen und in Mexiko der Fall. Deshalb unterstützt die DeFa zunächst Antragsverfahren für Pflegefachkräfte aus diesen beiden Ländern. Die Philippinen und Mexiko verfügen zudem über gute Pflegefachausbildungen, es besteht eine kulturelle Nähe zu Deutschland und die Herkunftsländer sind damit einverstanden, dass Pflegefachkräfte für Deutschland angeworben werden.

Wann kommen die ersten Pflegekräfte?

Bislang kann es mehr als zwei Jahre dauern, bis eine Pflegekraft alle erforderlichen Papiere hat, um in Deutschland zu arbeiten. Mit Unterstützung der DeFa sollen Pflegekräfte drei Monate nach dem Visa-Antrag nach Deutschland einreisen können. Ziel ist, dass nach weiteren drei Monaten die volle berufliche Anerkennung vorliegt.

Zum Start unterstützt die DeFa rund 4.200 Antragsverfahren. Entsprechenden Bedarf konnten Einrichtungen bis Mitte November an die DeFa melden. Die Agentur beginnt jetzt mit der Umsetzung, so dass die ersten Pflegekräfte im 2. Quartal 2020 in Deutschland eintreffen.

Wer hat die DeFA gegründet und wer finanziert sie?

Das Saarland hat die DeFa am 4. Oktober 2019 gegründet, das Land ist alleinige Gesellschafterin der DeFa. Damit setzt die saarländische Landesregierung einen Beschluss der Konzertierten Aktion Pflege um, auf den sich die beteiligten Bundesministerien, die Länder, Arbeitgeber und Gewerkschaften, die Fachverbände und Vertreter der Patienten und Pflegebedürftigen im Sommer 2019 geeinigt hatten. Finanziert wird die Agentur hauptsächlich aus Mitteln des BMG.

Quelle: Bundesministerium für Gesundheit

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