Zi-Auswertung: Die Top 3 der Behandlungs­anlässe über die 116117

Eine erste Auswertung der strukturierten medizinischen Ersteinschätzung über die Servicenummer 116117 zeigt ein breites Spektrum von Behandlungsanlässen. Corona spielt eine große Rolle.

Das Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi) hat erstmals bundesweit die Daten der Software SmED (Strukturierte medizinische Ersteinschätzung in Deutschland) von knapp einer Million Bürgerinnen und Bürgern ausgewertet, die von Mai 2020 bis Mai 2021 die Service­nummer 116117 angerufen haben.

Das Ergebnis

Etwa 110.000 Anfragen sind auf COVID-19-Informationen sowie typische Beschwerdebilder zurückzuführen. Über 850.000 Anrufende meldeten sich mit anderen Beschwerden. Insgesamt sind 105 verschiedene Behandlungsanlässe über SmED verzeichnet worden. Zu jedem dieser Anlässe riefen durchschnittlich mehr als 9.000 Patientinnen und Patienten bei der Hotline an.

  1. Am häufigsten meldeten sich Menschen mit Rückenschmerzen (81.546),
  2. gefolgt von COVID-19-Symptomen (80.230) und Bauchschmerzen (73.540).
  3. Die übrigen 752.000 Anrufe waren anderen Beschwerdebildern zuzuordnen.

„Die Vielfalt der Behandlungsanlässe zeigt, wie wichtig gerade im Fall seltenerer Beschwerden eine qualitätsgesicherte und strukturierte medizinische Ersteinschätzung ist. Genau dies bietet SmED. Die Software fungiert dabei als eine Gedächtnisstütze für das medizinische Fachpersonal, damit auch unter Zeitdruck oder starker Belastung keine wichtigen Fragen vergessen werden, die notwendig sind, um die Dringlichkeit und den besten Ort für die Behandlung zu identifizieren“, sagte Dr. Dominik von Stillfried, Vorstandsvorsitzender des Zi.

► Datenbasis: Einsatz der Strukturierten medizinischen Ersteinschätzung in Deutschland (SmED) in den Kassenärztlichen Vereinigungen, v. a. über die Rufnummer 116117

Hintergrund

Mit dem Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG), das im Mai 2019 in Kraft getreten ist, wurde unter anderem festgelegt, dass die Terminservicestellen der Kassenärztlichen Vereinigungen (KVen) ab Januar 2020 unter der bundesweiten Rufnummer 116117 rund um die Uhr erreichbar sind. Patientinnen und Patienten, die mit akuten gesundheitlichen Beschwerden die 116117 wählen, werden über ein softwaregestütztes Ersteinschätzungsverfahren in die angemessene Versorgungebene vermittelt: Entweder in eine Arztpraxis, zum ärztlichen Bereitschaftsdienst (Praxis oder Hausbesuch), in eine Notaufnahme oder zum Rettungsdienst (112). Hierzu wird die Software SmED eingesetzt, die im Auftrag des Zi für die Anwendung in Deutschland entwickelt wurde.

 

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)

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