Zwischenbilanz: Vier Wochen Corona-­Impfungen in Arztpraxen

Bis Ende April werden die niedergelassenen Ärzte mehr als 5,4 Millionen Dosen gegen das COVID-19-­Virus verimpft haben, bilanziert das Zi. Knapp 8 % der Impfberechtigten haben im April eine Erstimpfung in den Praxen bekommen. Nahezu 64.000 Praxen haben sich an der Impfstoffbestellung beteiligt. Das Zi rechnet in seiner Impf-Modellierung derzeit mit einem Potenzial von bis zu 1,2 Millionen Impfungen pro Woche in den Praxen. Da das Impfen gegen COVID-19 zeitaufwändiger als etwa eine Grippeschutzimpfung ist, seien die Praxisteams aktuell durch Einbestellungen und Terminmanagement stark belastet. Daher sollte die Priorisierung in den Praxen nicht erst aufgehoben werden, wenn auch die letzten Personen in Gruppe 3 identifiziert worden sind. Das würde unnötigen Stress verursachen und das Impftempo bremsen. Auch ­könnte es helfen, AstraZeneca vorwiegend in Impfzentren und außerhalb der Impfpriorisierung zu verimpfen. 

„Wenn die Lieferzusagen eingehalten werden, könnten Ende Mai weit mehr als die Hälfte der Impfberechtigten mindestens die Erstimpfung erhalten haben. Bereits Mitte Juni könnten dann drei Viertel der Impfberechtigten erstgeimpft sein. Damit wären bei einer anzunehmenden Impfbereitschaft von etwa 80 % fast alle Impfwilligen erreicht. Dies wäre dann auch der Zeitpunkt, ab dem in den Impfzentren nur noch Zweitimpfungstermine durchgeführt werden sollten,“ so Dr. Dominik von Stillfried, Vorstandsvorsitzender des Zi. Es sei notwendig, dass Bund und Länder frühzeitig Kriterien für die weitere Ausrichtung der Impfzentren aufstellen. Für die Praxisteams sei es wichtig, zur Organisation des Praxisalltags und der Impfstoffbestellungen frühzeitig verlässliche Hinweise zu den bereitgestellten Impfstoffmengen zu erhalten.

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)