TI-Atlas: Wie steht es um die Anwendungen der TI?

Die gematik (die Nationale Agentur für Digitale Medizin) hat im Juli 2024 zum vierten Mal ihren TI-Altas veröffentlicht. Er zeichnet nach, wie sich das Gesundheitswesen digital weiterentwickelt. Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass die Nutzung der Anwendungen der Telematikinfrastruktur (TI) in der Arztpraxen zunimmt. Allerdings bewerten die Befragten eine Komponente schlechter als im Vorjahr.

Das Gesundheitswesen wartet auf die ePA. Im Vergleich zum vergangenen Jahr weist der TI-Atlas bei der ePA nur leichte Entwicklungen bei der regel­mäßigen Nutzung auf. Rund 3 % der Arzt­praxen nutzen die ePA aktuell regelmäßig, im Vorjahr war es noch 1 %. Das E-Rezept hingegen ist bereits essenzieller Bestandteil der Versorgung. Seit dem Produktivstart lösten Versicherte bereits mehr als 275 Millionen E-Rezepte in Apotheken ein, alleine in diesem Jahr sind es schon mehr als 250 Millionen. 

Neun von zehn der (Zahn-)Arzt­praxen gaben an, regelmäßig E-Rezepte auszustellen. Im Vorjahr waren es 3 %. Auch der sichere E-Mail-Dienst KIM wird in immer mehr medizinischen Einrichtungen zur Normalität: In (Zahn-)Arztpraxen ist KIM etabliert (96 bzw. 92 %); 74 % der Krankenhäuser und 22 % der Apotheken arbeiten mit der Anwendung regelmäßig. Mit KIM werden beispielsweise elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigungen (eAU) verschickt oder auch E-Arztbriefe mit Befunden und anderen wichtigen 
Dokumenten. 

Die Informationslage zur TI und ihren Anwendungen bewerten die befragten Arztpraxen etwas schlechter als im Vorjahr. 41 % fühlen sich zu den TI-Anwendungen gut informiert (2023: 46 %). Auch das lässt sich mutmaßlich aus der steigenden Nutzung ableiten, die einen erhöhten Informationsbedarf mit sich bringt, schätzt die gematik. Viele kleine Fragen kämen erst bei der täglichen Anwendung auf.

Mit steigender Nutzung der TI und deren Anwendungen wird der stabile Betrieb immer wichtiger. „Störungen wie im Frühjahr beim E-Rezept beeinflussen nachvollziehbar auch die Wahrnehmung des TI-Betriebs. An der Stabilität arbeiten wir intensiv mit den Herstellern, damit wir als gematik künftig schneller reagieren können“, so Dr. Florian Hartge, Geschäftsführer der gematik GmbH. „Die Zahlen zeigen auch, dass unsere Anwendungen immer stärker im Alltag der Versicherten, Praxen und Apotheken ankommen und auch nicht mehr wegzudenken sind. Das gibt uns Rückenwind für den Start der ePA für alle im kommenden Jahr.“

Zum TI-Atlas

Die gematik hat zusammen mit dem IGES Institut 80.000 medizinische Einrichtungen und 1.800 Bürger vom 6. Mai bis zum 2. Juni 2024 zum Stand der Digitalisierung befragt. Die jährliche Befragung fand zum vierten Mal statt, sie ist eine der größten Erhebungen im Gesundheitswesen.

Mehr zum TI-Atlas 2024: www.ti-atlas.de 

Quelle: gematik GmbH 

Interessiert an neuen Fortbildungen oder Abrechnungstipps?

Abonnieren Sie unseren Infoletter.
 

Zur Infoletter-Anmeldung

x
Newsletter-Anmeldung