Pneumokokken-Impfung und 9 weitere Tipps für den Alltag zum Schutz vor dem Coronavirus

Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie appelliert an alle Senioren, eine Pneumokokken-Impfung nachzuholen bzw. sich impfen zu lassen. Außerdem haben wir ein paar Grundregeln zum sozialen Umgang und zur Hygiene in Corona-Zeiten für Sie zusammengefasst.

„Sprechen Sie mit Ihrem Hausarzt und komplettieren Sie Ihren Impfschutz gegen die saisonale Grippe und Pneumokokken, wie von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen", rät Dr. Anja Kwetkat (im Foto links), Direktorin der Klinik für Geriatrie am Universitätsklinikum Jena und Sprecherin der AG-Impfen innerhalb der DGG. „Eine Pneumokokken-Impfung ist extrem wichtig, da bei geimpften Patienten eine Lungenentzündung mit deutlich milderen Symptomen verläuft als bei nicht-geimpften Patienten.“ Denn: Ähnlich wie bei der Influenza, ist auch beim Corona-Virus gar nicht das Virus an sich, sondern die sich daraus entwickelnde Lungenentzündung am Ende, fatal. So stellt die Pneumokokken-Impfung in jeglicher Hinsicht eine gute Prophylaxe dar.

Besonders ältere Menschen sind gefährdet.

Mit dem Menschen altert auch sein Immunsystem (Immunseneszenz). Die Infektabwehr funktioniert langsamer und schwächer als die bei jüngeren Patienten. Grundsätzlich sind Senioren also anfälliger für Infektionen, insbesondere auch akute Atemwegsinfekte, wie häufig bei einer regulären Influenza-Grippe und auch jetzt beim Corona-Virus (SARS-CoV-2) zu beobachten. „Zudem liegen bei Hochbetagten häufig viele Vor- und chronische Begleiterkrankungen vor“, erklärt DGG-Präsident Heppner. „Treffen höheres Alter und chronische Erkrankungen zusammen oder sogar mehrere chronische Erkrankungen (Multimorbidität), erhöht sich das Infektions- und Sterberisiko.“ Das erleben Geriater jedes Jahr im Laufe der Grippesaison: In den vergangenen Jahren betrafen etwa 90 Prozent der Todesfälle aufgrund von Influenza die Altersgruppe 60+. Entsprechend ziehen Altersmediziner mit Blick auf den noch unbekannten Corona-Virus gleiche Schlüsse: Die Gruppe der Senioren und geriatrischen Patienten hat das höchste Risiko, schwer zu erkranken oder auch an dem Virus zu versterben. Der Chef-Virologe der Charité, Prof. Dr. Christian Drosten, prognostiziert sogar eine mögliche Sterberate von bis zu 25 Prozent. Im Folgenden haben wir noch einmal zusammengefasst, wie Sie sich und andere am besten schützen können:

Die 10 wichtigsten Tipps für den Alltag :

 
  1. Häufig Händewaschen mit Wasser und Seife für ca. 20 Sekunden (desinfizierende Zusätze sind in der Regel nicht notwendig)
  2. Nach dem Waschen die Hände gründlich abtrocknen (Handtuch dabei täglich wechseln)
  3. Aufs Händeschütteln oder auch engen Körperkontakt wie Umarmungen zur Begrüßung verzichten
  4. Abstand halten zu Menschen, die niesen oder husten
  5. Einwegtaschentücher benutzen
  6. Nach dem Husten, Niesen und Naseputzen wieder die Hände waschen
  7. Große Menschenansammlungen und engen körperlichen Kontakt meiden (Kirchgang zu Ostern lieber vor den Fernseher verlegen und Familienfeierlichkeiten auf Einzelbesuche reduzieren)
  8. Gruppenreisen absagen (lieber mit wenigen Menschen ins Museum gehen)
  9. Spazieren an der frischen Luft, um die Immunabwehr zu trainieren und
  10. Pneumokokken-Impfung nachholen, wenn noch nicht erfolgt!!!
 


Quelle: Die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie (DGG)