Candida albicans in der Vagina kann Vestibulodynie triggern

Werner Mendling. Vulvo- und Vestibulodynie treten bei 5 bis 8 Prozent der Frauen auf und sind somit häufig! Sie werden leider oft erst nach Jahren richtig erkannt. Die betroffenen Frauen sind schwer beeinträchtigt. Kriterien sind Schmerzen und Brennen bei Berührung oder bei dem Versuch der Penetration, keine oder wechselnd vorhandene Rötung (Inflammation), kein Vorliegen von Infektionen, neurologischen, dermatologischen oder neoplastischen Erkrankungen, Dauer der Beschwerden mindestens 3 Monate.

Die ausgiebige Anamnese und Diagnostik erfordern Kenntnisse, Erfahrung, Ruhe, Zeit und Empathie. Bakteriologische Abstriche und Probeexzisionen sind nicht sinnvoll. Nötig sind pH-Messung, Nativpräparat, ggf. Pilzkultur und der Q-Tip-Test zur Exploration der Schmerzzone. Candida albicans kann Vestibulodynie triggern, sodass vermehrt Inflammationsmarker und sensible Nervenfasern im Gewebe zu finden sind.

Man behandelt immer multimodal (Frauenarzt, Schmerztherapeut, Psychiater, Psychologe, Physio­therapeut) mit Reduktion der Mastzellfunktion, der Schmerzintensität und des erhöhten Tonus in der Beckenbodenmuskulatur sowie „Ins-Lot-Kommen“ der psychisch-emotionalen Situation. Falls Candida albicans involviert ist, ist eine Langzeit-Suppression mit Fluconazol angezeigt. In gut definierter Indikationsstellung kann auch eine Vestibulektomie erwogen werden. Schlüsselwörter: Vulvodynie, Vestibulodynie, Candida albicans


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