Hautmanifestationen von ­COVID und Impfreaktionen

Prof. Lars French, München, gab in seinem Vortrag bei der Fortbildungswoche München einen Überblick über mögliche Hautmanifestationen von COVID und über Impfreakti­onen.

Zitierweise: HAUT 2022;33(4):208

COVID-19 und Haut

Rund 20 Prozent der Patientinnen und Patienten mit COVID-19 entwickeln kutane Manifestationen, am häufigsten makulo­papulöse (22 %), Pernio-ähnliche (18 %), urtikarielle (16 %), makulöse (13 %), vesikuläre (11 %) oder papulosquamöse (9,9 %) Exantheme oder retiforme Purpura (6,4 %). 

„Pernio-ähnliche Läsionen waren mit einem leichten Verlauf der COVID-Erkrankung assoziiert, während Purpura retiformis ausschließlich bei kranken, hospitalisierten Patienten auftritt“, erläuterte Prof. French. Er wies darauf hin, dass sowohl Schnell- als auch PCR-Tests auf SARS-CoV-2 bei Betroffenen mit Pernio-artigen Läsionen oft negativ bleiben. 

Die mediane Dauer der kutanen Symptome beträgt 12 Tage beziehungsweise 7 Tage für die Untergruppe der PCR-bestätigten Fälle. Bei 6 Patienten mit Pernio-artigen Läsionen wurde berichtet, dass ihre Beschwerden an den Zehen länger als 60 Tage andauerten. 

Schwere Fälle bei Kindern

Prof. French berichtete, dass zunehmend schwere pädiatrische Fälle von COVID-19 gemeldet werden. Die Kinder leiden an einem Kawasaki-Syndrom oder an einem Multisystem-Entzündungssyndrom, das dem Kawasaki-Syndrom ähnelt: diffuse Vaskulitis, hohes Fieber, vergrößerte Halslymphknoten, Haut- und Schleimhautbefall, in 15 bis 25 Prozent der Fälle Myokarditis und Koronariitis. Häufige mukokutane Befunde sind Konjunktivitis und makulo­papulöser oder multiformer Hautausschlag. Hier riet Prof. French zur Zusammenarbeit mit den Kinderärztinnen und -ärzten.  

Impfreaktionen 

Kutane Manifestationen nach COVID-19-Impfung treten bei 3,8 Prozent der Patientinnen und Patienten auf. Nach Impfung mit einem mRNA-COVID-19-Impfstoff zeigten sich dabei am häufigsten lokale Reaktionen an der Injektionsstelle vom Sofort- und Spättyp, Urtikaria und verschiedene Formen von Exanthemen. Pernio-artige Läsionen können auch nach einer Impfung auftreten. Nach der zweiten Impfung zeigen sich kutane Symptome schneller als nach der ersten. 

Prof. French gab darüber hinaus zu bedenken, dass die COVID-19-Impfung entzündliche Hautkrankheiten, zum Beispiel Psori­asis, dyshidrotisches Handekzem, bullöses Pemphigoid oder Pemphigus, verschlimmern oder neu induzieren kann.  

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Quelle: „Hautmanifestationen von COVID und Impfreaktionen“, Vortrag von Prof. Lars French bei der FOBI München, 13.7.2022. 

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