Chirurgische Behandlung von kongenitalen und iatrogen Lymphödemen und Lipödemen – Strategischer Ansatz der Lymphknotentransplantation

C. Becker

Wünscht eine Patientin mit einem subklinischen Lymphödem eine Brustrekonstruktion, hängt die Indikation für eine zusätzliche autologe Lymphknotenlappen-Operation davon ab, ob eine lymphatische Pathologie mittels präoperativer Magnetresonanztomographie (MRT) festgestellt werden kann. Spezifische krankhafte Veränderungen wie eine Hypoplasie der Gefäße aufgrund chronischer Infektion, das Fehlen von Lymphknoten und/oder -gefäßen in der Achselhöhle nach Lymphadenektomie, Strahlentherapie und chronischen Infektionen sowie der Verschluss von Lymphgefäßen können mit der Methode identifiziert werden.

Der Lappen der Leistenlymphknoten kann in den Lappen der angrenzenden Haut und das Fett im Unterbauch integriert werden, basierend auf den oberflächlichen unteren oder den tiefen unteren epigastrischen Gefäßen. Um die Lymphknoten zu ernten, müssen die Schnitte des Bauchlappens auf das Niveau des Beckenkamms abgesenkt werden, einschließlich des zuvor beschriebenen Leistenlymphknotenlappens.
Bei bilateralen oder elephantiastischen Lymphödemen ist die Kombination mehrerer Lymphknotenübertragungen, Faltenresektionen und Liposkulpturen obligatorisch. Diese können die Lebensqualität der Patienten wirklich verbessern, indem sie zur Verringerung der Infektionsrate und des Gliedmaßenumfangs führen sowie die Intensität der Kompressionsbehandlung und der Physiotherapie reduzieren können; 80 % der unter 60-jährigen Patienten sind danach wieder in der Lage zu arbeiten.

Schlüsselwörter: Lymphknotentransplantation, ALNT, DIEP, kongenitales Lymphödem, iatrogenes Lymphödem, onkologische Behandlungen, Leistenlappen, Halsbereich, Thorakallappen, Elephantiasis, Fettablagerungen, Lympho-MRI, Pinpoint

Surgical treatment of lymphedema (congenital and iatrogenic) and lipedema – Strategic approach

Summary
In subclinical cases in which the patient requests breast reconstruction, the indication for an additional autologous lymph node flap depends on whether preoperative MRI detects the presence of lymphatic pathology. The MRI may identify specific pathologies such as vessel hypoplasia due to chronic infection, absence of lymph nodes and/or vessels in the axilla following lymphadenectomy, radiotherapy and chronic infection, as well as the occlusion of lymph vessels.
The inguinal lymph node flap can be integrated into the flap of the adjacent skin and the fat in the lower abdomen, based on the superficial lower epigastric vessels or the deeper-lying epigastric vessels. To harvest the nodes, the incisions of the abdominal lobe must be lowered to the level of the iliac crest, including the inguinal lymph node flap described above.
In patients with bilateral lymphedema or elephantiasis, combinations of multiple lymph node transfers, wrinkle resections and liposculptures are mandatory, but can significantly improve patients’ quality of life, reducing the infection rate, limb size, strength of compression garments and need for physiotherapy. In addition, in 80 % of patients below the age of 60, this method promotes the ability to return to work.

Keywords: lymph node transfer, ALNT, DIEP, congenital lymphedema, iatrogenic lymph­edema, oncological treatments, inguinal flap, cervical area, thoracic flap, elephantiasis, fat deposits, lymph node MRI, pin point

LymphForsch 2019;23(1):16-22

Korrespondenzadresse
Corinne Becker, MD
Amerikanisches Krankenhaus Paris
Boulevard Victor Hugo 63
92200 Neuilly sur Seine, Frankreich
und Casa di Cura privata Sanatrix®
Via trasone 61, 00199 Roma RM, Italien
E-Mail: corinne.becker.md@gmail.com

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