Erforschung der Gehirn-Resilienz

Prof. Dr. Stephan Sigrist vom Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie der Freien Universität Berlin wird vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem ERC Advanced Grant für sein Forschungsprojekt „SynProtect“ über 2,24 Millionen Euro über insgesamt fünf Jahre gefördert. Der Neurobiologe und sein Team wollen biochemische Grundlagen für die Widerstandsfähigkeit des Gehirns erforschen und könnten somit einen wichtigen Ansatz für mögliche Therapien gegen Demenz liefern. 



Schlafstörung

Jeder zweite Mensch über 60 Jahren leidet unter Schlafstörungen, die als eine Ursache für Demenz gelten. Schutzstrategien gegen das Krankheitsbild sind dringend erforderlich. Sigrist und sein Team wollen deshalb erforschen, wie die Resilienz des Gehirns und damit die Anpassungsfähigkeit an Stress-Situationen gestärkt werden kann  – etwa bei chronischem Schlafentzug. „Das Ausmaß in dem – über unsere Lebenszeit – unser Gehirn in der Lage ist, Resilienz aufzubauen und zu stabilisieren, bestimmt insbesondere, ob unser Gehirn kognitive Leistung aufrechterhalten kann oder nicht und damit das Risiko für Demenz steigt“, sagt Sigrist. Leider gebe es noch viele Forschungslücken, was die molekularen und zellulären Grundlagen der Gehirn-Resilienz betrifft. 

„Synaptische Plastizität“ und „PreScale“-Plastizität

Erforscht werden zwei Prozesse, die Resilienz im Gehirn vermitteln könnten: zum einen die Rolle von dynamischen, aktivitätsvermittelten Veränderungen der synaptischen Verschaltungen zwischen den Nervenzellen – auch „synaptische Plastizität“ genannt. Zum anderen werden Veränderungen in der elektrischen Erregbarkeit von Neuronen durch Änderungen in ihrer molekularen Ausstattung mit Ionenkanälen untersucht. Insbesondere wollen die Forschenden die sogenannte „PreScale“-Plastizität der präsynaptischen aktiven Zone als neue Form von Resilienz-Mechanismus umfassend untersuchen und ihre Funktionsweise herausarbeiten. 

Quelle: Freie Universität Berlin

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