Ausfallgebühr: Arztpraxen beklagen nicht abgesagte Termine

Die Arztpraxen leiden immer häufiger unter nicht abgesagten Terminen. Erneut wird der Ruf nach einer Ausfallgebühr laut.

Fast 70 % der Arztpraxen in Deutschland haben Probleme mit nicht rechtzeitig abgesagten Terminen. Das geht aus einer Online-Umfrage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) hervor. Vonseiten der Kassenärztinnen und -ärzte wird der Ruf nach einer Ausfallgebühr der Krankenkassen laut – und erntet prompte Reaktionen.

Bei vier von zehn der betroffenen Praxen geht es laut der Umfrage um 5 bis 10 % aller Termine, an denen Patientinnen und Patienten ohne Absage nicht erscheinen. Bei 16 % der betroffenen Praxen waren es sogar 10 bis 20 %. „Die Termine sind geblockt und stehen dann für andere Patienten nicht zur Verfügung“, beklagte KBV-Chef Andreas Gassen. Praxen könnten die Termine nicht zweimal vergeben. Um den Schaden für die Praxen zu begrenzen, forderte der Kassenarztchef eine „von den Kassen zu entrichtende Ausfallgebühr, wenn deren Versicherte Termine vereinbaren und dann nicht wahrnehmen“. 

Die Kassen brachten im Gegenzug eine Entschädigung für Patientinnen und Patienten ins Gespräch, die lange auf einen Arzttermin warten müssten. Der AOK Bundesverband nannte ein „gutes Terminmanagement“ sowie elektronische Erinnerungsservices als bewährte Methoden um Schlendrianen vorzubeugen.

An der Online-Befragung der KBV Anfang Juli haben über 2.000 Niedergelassene teilgenommen.

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung, AOK-Bundesverband

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