Zero Pay Day: Was, wenn die Türen geschlossen blieben?

Am 15. November 2023 hatte die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) den „Zero Pay Day“ ausgerufen. Das ist der Tag, an dem die in Deutschland niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte statistisch gesehen kein Geld mehr für die meisten Behandlungen von gesetzlich versicherten Patientinnen und Patienten erhalten.

Grund für „zero pay“ der Vertragsärztinnen und Vertragsärzte sind die vom Gesetzgeber und den Krankenkassen vorgegebenen Mengengrenzen. Der Anteil nicht vergüteter vertragsärztlicher Leistungen liegt aktuell bei rund 10 %.

Was würde passieren, wenn alle Arztpraxen vom 16. November bis zum Jahresende ihre Türen schließen würden? Nach Berechnungen des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung (Zi) müssten rund 125 Millionen Arzt-Patienten-Kontakte entfallen.

  • Allein bei Kindern und Jugendlichen wären dies mehr als zehn Millionen entfallende Arzt-Patienten-Kontakte.
  • In der Altersgruppe der 50- bis 69-Jährigen wären es mehr als 41 Millionen.
  • Bei Älteren ab 70 Jahren wären es rund 32 Millionen – davon etwa zwei Millionen Kontakte von Pflegeheimbewohnerinnen und -bewohnern.

Besonders chronisch Kranke wären stark betroffen. So schätzt das Zi, dass 14 Millionen Arzt-Patienten-Kontakte bei Diabetikern, 12 Millionen Kontakte aufgrund von Rückenschmerzen, rund neun Millionen wegen Asthma oder chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und mehr als sieben Millionen aufgrund von koronaren Herzkrankheiten terminierte Praxisbesuche nicht mehr stattfinden könnten. Das sind die zentralen Ergebnisse einer aktuellen Zi-Schätzung, die auf der Inanspruchnahme vertragsärztlicher Leistungen im 4. Quartal 2022 beruhen.

Quelle: Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung (Zi)

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