Filtern alleine reicht nicht: Warum bei Luftreinigern auch eine Abtötung der Keime nötig ist

Eine neue Studie des Hermann-Rietschel-Instituts[1] der TU Berlin belegt: Das Risiko, sich während eines Bürotags mit Sars-CoV-2 anzustecken, liegt achtmal höher als beim regelmäßigen Einkauf im Supermarkt. Doch in den oft zur Luftreinigung verwendeten HEPA-Filtern sammeln sich lebensfähige Keime.

Regelmäßiges Lüften allein reicht nicht aus, um eine Ansteckung zu verhindern. Zudem bieten viele Innenräume dazu gar nicht die Möglichkeit. Daher fördert der Staat seit April 2021 den Kauf von Luftreinigern mit bis zu 100 %. Doch viele Luftfilter gaukeln eine trügerische Sicherheit vor. Anlagen, die ausschließlich auf Filtermatten (sog. HEPA-Filter) setzen, werden beispielsweise schnell zur zusätzlichen Gefahr. In ihnen sammeln sich Keime relativ unbeschadet und könnten sich sogar ausbreiten. Forscher um Jianguo Guo vom NHC Key Laboratory of Human Disease Comparative Medicine in Peking hatten die Keimpopulation in HEPA-Filtern aus zwölf Büros analysiert.2 Im angesehenen Open Access-Journal Scientific Reports schreiben sie: „HEPA-Filter in Luftreinigern, die über einen langen Zeitraum verwendet wurden, wiesen einen höheren Anteil an lebensfähigen Bakterien auf als der Staub. Unsere Studie legt nahe, dass Luftreiniger in die Bewertung von Gesundheitsrisiken in Innenräumen einbezogen werden sollten.“

Eine zusätzliche Desinfektion ist daher wichtig. Aber wie? Geräte mit dem in der Medizin weit verbreiteten UV-C Licht werden mittlerweile für den Alltagseinsatz kritisch gesehen. Mit ihnen lassen sich Keime zwar abtöten, aber bei der Desinfektion kann sich schädliches Ozon bilden und in die Umgebungsluft gelangen. UV-C-Strahlung kann zudem Haut und Augen schädigen. Das Umweltbundesamt mahnt daher zu großer Vorsicht beim Einsatz der Technologie.3

Neue Technologien auf dem Vormarsch

Als vergleichsweise neue Technologie sind Geräte auf dem Markt, die mit der sog. Photokatalyse arbeiten. In ihrem Inneren tötet eine Kombination aus UV-A-Strahlung und einer Titandioxid-Oberfläche Keime ab, ohne dass dabei Ozon entsteht. Ein unabhängiges Gutachten der Charité hat eines dieser Modelle, den Luftreiniger des deutschen Anbieters AiroDoctor, genauer untersucht.4 Es bescheinigt ihm „eine exzellente Reinigungswirkung von Feinstaubpartikeln der Größe der Tröpfchen und Aerosolpartikel[n], in denen auch das Virus transportiert wird“. Zudem würden die technischen Daten die Abtötung des Virus zeigen. Das Gutachten geht daher davon aus, „dass das Gerät unter Alltagsbedingungen auch eine deutliche Schutzwirkung gegenüber Covid-19-Infektionen durch eine Reduktion der infektiösen Partikel in der Raumluft zeigt“.

Darüber hinaus sollten Anwender sicherstellen, dass die Filterleistung den Sicherheitsansprüchen genügt – die Geräte also nach ISO 16000-36:2018 geprüft sind. Dieses Testverfahren beurteilt, wie schnell ein Gerät die umgebende Luft tatsächlich reinigt.

1 Kriegel, M., Hartmann, A. (2021), Covid-19 Ansteckung über Aerosolpartikel – vergleichende Bewertung von Innenräumen hinsichtlich des situationsbedingten R-Wertes, Hermann-Rietschel-Institut, FG Energie, Komfort und Gesundheit in Gebäuden, TU Berlin, DOI: http://dx.doi.org/10.14279/depositonce-11387.2
2 Guo, J., Xiong, Y., Kang, T. et al. Bacterial community analysis of floor dust and HEPA filters in air purifiers used in office rooms in ILAS, Beijing. Sci Rep 10, 6417 (2020). https://doi.org/10.1038/s41598-020-63543-1
3 Umweltbundesamt, Stellungnahme der Kommission Innenraumlufthygiene (IRK) am Umweltbundesamt, „Einsatz mobiler Luftreiniger als lüftungsunterstützende Maßnahme in Schulen während der SARS-CoV-2 Pandemie“, https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/2546/dokumente/201116_irk_stellungnahme_luftreiniger.pdf
4 Charité – Universitätsmedizin Berlin, Wissenschaftliches Gutachten, 01.11.2020, https://airodoctor.com/Charite_Gutachten-AiroDoctor_Ecarf-Siegel.pdf

► Mehr Informationen unter www.airodoctor.com/de

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