Handflächen-Reiseführer vom Insider: Kurz-Gebrauchsanweisung für fünf Reiseländer

Urlauber, die in Spanien eine „Cola“ bestellen, sind schon ins Fettnäpfchen getappt, ohne sich dessen vielleicht bewusst zu sein. Denn "cola" bezeichnet im Spanischen auch des Mannes bestes Stück. Es gibt einige essenzielle Informationen, die Reisende unbedingt kennen sollten: Lokale Fauxpas, überschätzte Orte, die wichtigsten Fakten, Nationalgerichte und Essensempfehlungen und natürlich Souvenirtipps. Auch ohne einen Reiseführer im Gepäck haben Urlauber das Wesentliche hiermit griffbereit: Die Reiseexperten von HolidayCheck haben fünf Mini-Reiseführer zusammengestellt, die ausgedruckt (beinahe) auf eine Handfläche passen. Mit diesen Kurz-Gebrauchsanweisungen für die beliebtesten Reiseländer – Ägypten, Griechenland, Spanien, Portugal und die Türkei – sind Urlauber bestens für die Ferien gerüstet.

Ägypten

Fakten und Zahlen: Eine Million Quadratkilometer, 97 Millionen Einwohner, Hauptstadt: Kairo, muslimisch geprägt, Amtssprache ist arabisch – jedoch wird oftmals auch gut Englisch und Französisch gesprochen.

Top-Sehenswürdigkeiten: 

  • Tempel von Luxor, einer der größten Tempelanlagen des alten Ägyptens
  • das Ägyptische Museum in Kairo
  • der Khan El-Khalili-Basar in Kairo
  • Sultan-Hassan-Moschee in Kairo, eine der größten Moscheen weltweit
  • Der Berg Sinai: Dort soll Moses die Zehn Gebote von Gott empfangen haben. Heute steht an dem Ort eine Kapelle und eine Moschee.

Überbewertet:

  • Die Pyramiden von Gizeh: Dort gibt es immer wieder Anschläge, auch auf Touristen. 

Nationalgericht:

  • Koshari („Mischmasch“) aus gekochten Linsen, Reis, Nudeln, Kichererbsen und Soße

Unbedingt probieren:

  • mit Ziegenkäse gefüllte Datteln 
  • Kunafa: Ein in Sirup getränkter Blätterteig, der mit Kadaif (Engelshaar), Käse, Butter und Pistazien oder Nüssen gemacht wird. 

Unnützes Wissen:

  • Die alten Ägypter erfanden den „modernen“ Kalender mit 365 Tagen.
  • Die Lieblingssportart der Ägypter ist Fußball. 
  • In Ägypten wurde bereits vor ungefähr 4.000 Jahren Bier gebraut – Jahrtausende vor den Deutschen. 

Fettnäpfchen: 

  • Außerhalb der Hotelanlage zu kurze Röcke, Hosen oder Shirts tragen – das gilt auch für Männer.
  • oben ohne oder gar Nacktbaden  
  • körperliche Liebesbekundungen in der Öffentlichkeit
  • Zu wenig Trinkgeld geben: Mindestens zehn Prozent beim Essen oder Taxifahrten; das Zimmermädchen im Hotel bekommt zwei bis fünf Euro pro Tag – je nach Hotelklasse.  

Bestes Mitbringsel:

  • Gewürze vom Markt in Al Dahar, Hurghada

 

Griechenland 

Fakten und Zahlen: 131.000 Quadratkilometer, elf Millionen Einwohner, Hauptstadt: Athen, griechisch-orthodox geprägt, Amtssprache ist neugriechisch – jedoch wird oft auch gut Englisch gesprochen. 

Top-Sehenswürdigkeiten: 

  • Berg Olymp: Dort stand der griechischen Mythologie zufolge der Thron des Zeus. 
  • das Orakel von Delphi am Berg von Parnassus
  • die Klöster von Meteora mit der umliegenden Landschaft 
  • Insel Milos: bunte Fischerhäuschen und Traumstrände
  • Insel Kreta und der Strand von Balos: vielfältig und abwechslungsreich

Überbewertet:

  • Die Insel Santorini zur Hauptreisezeit: sehr überlaufen und teuer 

Nationalgericht:

  • Gyros: gegrillte Schweinefleischstücke mit Pita-Brot  

Unbedingt probieren:

  • Meze: kleine Vorspeisen zum Teilen 
  • Horiatiko Psomi: ein Brot, mit vielen Kräutern gewürzt 

Unnützes Wissen:

  • Im Sommer „leben“ in Griechenland mehr Touristen als Griechen.
  • Ein Gesetz besagt, dass 75 Prozent der Crew jedes griechischen Schiffes griechisch sein muss. 
  • Kein Ort in Griechenland ist mehr als 137 Kilometer von der Küste entfernt.

Fettnäpfchen:

  • Einen Gang beim Essen auslassen gilt als Beleidigung der Kochkünste.
  • Oben ohne baden gehen ist in Griechenland ein No-Go.
  • zu kurze Hosen, Röcke oder Kleider beim Abendessen tragen
  • in der Taverne mehr als einen Euro Trinkgeld geben

 

Bestes Mitbringsel: 

  • Handgemachte, braune Ledersandalen – neben dem griechischen Klassiker bieten lokale Designer auch ausgefallene Modelle.

 

Spanien 

Fakten und Zahlen: 3.600 Quadratkilometer, 875.000 Einwohner, Hauptstadt: Palma de Mallorca, römisch-katholisch geprägt, Amtssprache ist neben katalanisch auch spanisch – jedoch wird oft auch gut Deutsch und Englisch gesprochen. 

Top-Sehenswürdigkeiten: 

  • Kathedrale von Palma: besonders am Morgen reizvoll, wenn der Sonnenaufgang den Innenraum in ein Farbenmeer verwandelt.
  • Cap de Formentor: Steilküste mit verschiedenen Aussichtspunkten und Steinformationen
  • Serra de Tramuntana: Landschaftsformation aus Trockensteinmauern und Terrassenfeldern
  • Coves de Drac: Drachenhöhlen mit dem größten unterirdischen See Europas

Überbewertet:

  • Magaluf und Arenal, dort ist es meist sehr voll, ideal für Partyurlauber, jedoch weniger für Strand- und Erholungsurlaub geeignet.

Nationalgericht: 

  • Frito Mallorquin: Schweineinnereien mit Gemüse im Tontopf, serviert mit viel Olivenöl und Ensaïmada, süßes Hefe-Schmalzgebäck. 

Unbedingt probieren:

  • Tumbet: Gemüsegericht mit gebratenen Auberginen, Kartoffeln, roter Paprika, Tomaten, Olivenöl und Knoblauch. 

Unnützes Wissen:

  • Der „Ballermann“ ist seit 1994 eine geschützte und registrierte Marke.

Fettnäpfchen: 

  • In Badebekleidung durch die Städte laufen, dieses No-Go kostet bis zu 200 Euro Strafe. 
  • Eine „Cola“ bestellen, denn cola heißt auf Spanisch „Schwanz, Schlange“ – besser, man bestellt eine „Coke“. 

App-Empfehlung: „Mallorca Runaway“: mobiler Reiseführer für Mallorca mit Informationen rund um die Insel (http://mallorcarunaway.com/)

Bestes Mitbringsel: 

  • „Siurells de Fang“ (Tonpfeifen) oder klassisch: mallorquinisches Olivenöl

 

Portugal

Fakten und Zahlen: 92.000 Quadratkilometer, elf Millionen Einwohner, Hauptstadt: Lissabon, römisch-katholisch geprägt, Amtssprache ist portugiesisch – jedoch wird oft auch gut Englisch gesprochen. 

Top-Sehenswürdigkeiten: 

  • Porto – mit seiner gemütlichen Altstadt und dem berühmten Portwein
  • der Naturpark „Parque Natural do Sudoeste Alentejano e Costa Vicentina“ mit seltenen Tier- und Pflanzenarten
  • die „Knochenkirche“ in Evora
  • Lissabons ältestes Viertel, die „Alfama“ 

Überbewertet: 

  • die Restaurants im Lissaboner Bezirk Chiado, die häufig wenig authentisches Essen zu überhöhten Preisen anbieten  

Nationalgericht: 

  • Bacalhau („Stockfisch“), meist Kabeljau oder Seelachs und Pasteis de Nata, ein Blätterteiggebäck mit Vanillecreme gefüllt

Unbedingt probieren:

  • Sapateira, eine Krebsart, die es nur in Portugal gibt
  • Caldo Verde: Suppe aus Kartoffeln, Grünkohl, Zwiebeln und Schweinewürsten 

Unnützes Wissen:

  • Der älteste Buchladen der Welt steht in Lissabon, die „Livraria Bertrand“ in der „Rua Garret“. 
  • Portugal ist NATO-Gründungsmitglied.
  • Die Allianz (1383 geschlossen) zwischen Portugal und England ist die älteste noch bestehende der Welt.

Fettnäpfchen:

  • Portugal mit Spanien gleichsetzen 
  • sich beim Essen hetzen und sich keine Zeit nehmen
  • FKK-Baden 

 

Bestes Mitbringsel:

  • Portwein oder bunte Keramikfliesen

 

Türkei

Fakten und Zahlen: 783.000 Quadratkilometer, 82 Millionen Einwohner, Hauptstadt: Ankara, muslimisch geprägt, Amtssprache ist türkisch – jedoch wird oft auch gut Englisch und rudimentär Deutsch gesprochen.

Top-Sehenswürdigkeiten: 

  • Hagia Sophia in Istanbul: Museum mit Mosaiken biblischer Szenen in imposanter, ehemaliger byzantinischer Kirche und Moschee 
  • Topkapı-Palast in Istanbul: jahrhundertelang der Wohn- und Regierungssitz der Sultane und das Verwaltungszentrum des alten Osmanischen Reichs
  • Pamukkale und seine weißen Sinterterrassen, zudem lohnt sich von hier ein Ausflug in die antike Stadt „Hierapolis“ und ihre Ruinen
  • Cavusin: eine ehemalige griechische Stadt, deren Häuser in die Berge gebaut wurden, heute eine Geisterstadt 
  • Butterfly Village in der Nähe von Ólüdeniz mit unberührter Natur und weißsandigem Strand

Überbewertet:

  • Der „Grand Bazaar“ in Istanbul, der meist überlaufen und überteuert ist, der Gewürzmarkt ist deutlich entspannter.
  • Shoppen in Fabrik-Outlets: Die dort angebotene Ware ist meist von schlechter Qualität und dafür zu teuer.

Nationalgericht: 

  • Kuru Fasulye, ein weißer Bohneneintopf mit Tomaten, der auf Reis serviert wird

Unbedingt probieren: 

  • İmam bayıldı („Der Imam fiel in Ohnmacht“): mit Tomaten gefüllte und im Ofen geschmorte Auberginen 

Unnützes Wissen:

  • Die Türkei hat den höchsten Pro-Kopf-Verbrauch von Tee weltweit: Rund 91 Prozent der Türken trinken jeden Tag mindestens eine Tasse Tee.

Fettnäpfchen:

  • Getrennte Rechnungen im Restaurant, traditionellerweise legt die Essensgemeinschaft zusammen.
  • In großen Geschäften feilschen - das ist nur auf dem Basar in Ordnung.
  • Den „Cay“ (Tee) nach dem Essen ablehnen. Dieser ist in der Regel gratis und ihn abzulehnen, gilt als extrem unhöflich.

 

Bestes Mitbringsel:

  • Lokum („Turkish Delight“), süße Geleewürfel, beispielsweise mit Mandeln und Rosenwasser, auch modern interpretiert 

Quelle: holidaycheck.