Erhöht eine Allergie das Risiko für Long-COVID?

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universitätsmedizin Magdeburg untersuchen erstmals systematisch die Rolle von Allergien bei der Entwicklung von Long-COVID.

Zitierweise: HAUT 2024;35(1):10.

Welche Faktoren das Long-COVID-Risiko beeinflussen können, ist nach wie vor nicht vollständig geklärt. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Institut für Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung der Otto-von-­Guericke-Universität Magdeburg haben die Rolle von Allergien genauer untersucht und sind der Frage nachgegangen, ob allergische Erkrankungen das Risiko erhöhen können, Long-COVID nach einer SARS-CoV-2-Infektion zu entwickeln. 

Asthma oder allergische Rhinitis können Long-COVID-Risiko erhöhen

Die Auswertung von 13 relevanten Studien mit insgesamt 9.967 Teilnehmenden, die zwischen dem 1. Januar 2020 und dem 19. Januar 2023 veröffentlicht wurden, zeigte, dass Menschen mit Asthma oder allergischer Rhinitis eine erhöhte Chance für Long-COVID haben könnten. Es handelt sich um die erste systematische Übersichtsarbeit, die Hinweise für eine Rolle allergischer Erkrankungen im Zusammenhang mit Long-COVID liefert. 

Solidere Forschung notwendig

Obwohl die Daten aus den Studien insgesamt darauf hindeuten, dass Personen mit Asthma oder Rhinitis nach einer SARS-CoV-2-Infektion ein erhöhtes Risiko für Long-COVID haben könnten, war die Beweislage für diesen Zusammenhang sehr unsicher, so die Forschenden. Daher sei eine solidere epidemiologische Forschung erforderlich, um die Rolle von Allergien bei der Entwicklung von Long-COVID zu klären. Eine bessere, harmonisierte Definition dessen, was als Long-COVID für epidemiologische Studien dieser Art gilt, sei nötig. In der Arbeit der Forschungsgruppe wurde wissenschaftliche Literatur systematisch nach prospektiven Kohortenstudien mit einer Nachbeobachtungszeit von mindestens 12 Monaten für Long-COVID durchsucht. Es wurden Personen mit einer bestätigten SARS-CoV-2-­Infektion und Informationen über vorbestehende allergische Erkrankungen eingeschlossen. 

Die Forschenden betonen, dass sie die Analyse aktualisieren, sobald in den nächsten Monaten weitere Studien veröffentlicht werden.

Förderung

Die systematische Übersichtsarbeit ist als Teil des Projekts „egePan Unimed“ entstanden und wurde im Rahmen des Forschungs­netzwerks der Universitätsmedizin NUM vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert (Förderkenn­zeichen: 01KX2021).

Originalpublikation

Wolff D, Drewitz KP, Angela Ulrich A et al. Clinical & Experimental Allergy 8.11.2023. DOI: 10.1111/cea.14391 

Quelle: Universitätsmedizin Magdeburg.

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