Keine Überlegenheit der roboterassistierten Chirurgie im Brust- und Bauchbereich

Die roboterassistierte Chirurgie (RAS) gilt als eine technisch fortgeschrittene Form der laparoskopischen Chirurgie: Die Operation wird dabei minimalinvasiv mit Hilfe von ferngesteuerten mechanischen Armen, die am Operationstisch befestigt sind, durchgeführt.

Das „Austrian Institute for Health Technology Assessment GmbH“ (AIHTA) hat die Wirksamkeit und Sicherheit von RAS bei 14 Indikationen im Thorax und Bauchbereich untersucht. Vor dem Hintergrund der hohen Erwartungen und deutlich höheren Kosten im Vergleich zur laparoskopischen- und offenen Chirurgie stand der Zusatznutzen der RAS im Fokus der Untersuchung. Dazu werteten Forschende zwanzig randomisierte Kontrollstudien zu RAS für unterschiedliche Eingriffe im Bereich des Thorax, Ösophagus, Magen, Darm und Gallenblase/Leber/Milz mit insgesamt 2085 Patientinnen aus. Das Hauptaugenmerk der Untersuchung lag auf personenrelevanten und sicherheitsbezogenen Endpunkten (Überleben, Lebensqualität oder Komplikationen) sowie Ressourcennutzung (z. B. Dauer des Krankenhausaufenthalts). „Es besteht ein gravierender Mangel an qualitativ hochwertiger vergleichender Evidenz zur Leistungsbewertung der roboterassistierten Chirurgie“, bemängelt Nicole Grössmann-Waniek, Leiterin der Studie und Forscherin am AIHTA. Das Fazit: Für mehrere Indikationen und Endpunkte lag keine Evidenz vor, Unterschiede bei Krankenhausaufenthalten und Wiederaufnahmen waren statistisch nicht signifikant und die Evidenz zur Operationsdauer gestaltete sich widersprüchlich. In Summe konnten nur wenige der angepriesenen Vorteile der RAS nachgewiesen werden.

eprints.aihta.at/1461/

Quelle: AIHTA

Interessiert an neuen Fortbildungen oder Abrechnungstipps?

Abonnieren Sie unseren Infoletter.
 

Zur Infoletter-Anmeldung

x
Newsletter-Anmeldung