27. Bonner Venentage DIGITAL - Aktuelles aus der Phlebologie im Online-Format

K. Breitenborn

Am 30. April und 1. Mai 2021 wurden die 27. Bonner Venentage nicht wie geplant im Maritim Hotel in Bonn veranstaltet, sondern fanden wegen der COVID-19-Pandemie erstmals digital statt. Prof. Eberhard Rabe, Bonn, konnte als Kongresspräsident über 300 Teilnehmer vor den Bildschirmen begrüßen.

 

Die Industrie hatte die Möglichkeit, sich in einer digitalen Industrieausstellung zu präsentieren und in virtuellen Meetingräumen mit den Teilnehmern zu kommunizieren. Pandemiebedingt musste leider auf die Hands-on-Seminare, die für Freitagvormittag geplant waren, verzichtet werden. Am Freitagmittag startete dann der Live-Stream mit der Eröffnung und Einführung in das digitale Programm durch Prof. Rabe. Das erste Symposium thematisierte Notfälle in der Phlebologie und ihre Erstversorgung. Hier referierten Dr. Jutta Schimmelpfennig, Bamberg, über die tiefe, Dr. Horst Gerlach, Viernheim, über die oberflächliche Venenthrombose und Prof. Knut Kröger, Krefeld, über Varizenblutungen.  

Neues aus der INSIGHTS-SVT-Studie

In der nächsten Sitzung ging es um neue Erkenntnisse aus der INSIGHTS-SVT-Studie zur oberflächlichen Venenthrombose (OVT), in der Prof. Florian Langer, Hamburg, über die OVT beim Tumorpatienten sprach. Dr. Gerlach beschrieb die OVT-Therapie in Deutschland und Prof. Rabe beschäftigte sich damit, welche OVT-Patienten im langfristigen Follow-up gefährdet sind (Abb. 1). Anschließend wurden offene Fragen bei der Varikosetherapie thematisiert. Hier referierten Prof. Rabe über die Rezidivrate nach endovenöser thermischer Therapie und Dr. Tobias Hirsch, Halle/Saale, über Nebenwirkungen nach nicht-thermischer endovenöser Therapie. Im Vortrag von Dr. Karsten Hartmann, Freiburg, ging es dann um das Schicksal der Astvarikose nach Ablation der Stammvene.

In der Sitzung „Update pelvine Varikose“ beschrieb Prof. Erich Brenner, Innsbruck, das pelvine Stauungssyndrom aus anatomischer Sicht und PD Dr. Felizitas Pannier, Bonn, präsentierte die neue Einteilung des Syndroms. Danach folgte ein Symposium über die aktuelle orale Antikoagulanzientherapie, in dem Prof. Rupert Bauersachs, Darmstadt, die Antikoagulation der Unterschenkel­venenthrombose und der pAVK beleuchtete. Danach gab Prof. Christine Espinola-Klein, Mainz, ein Update zu COVID-19 und Thrombose und beschäftigte sich mit der oralen Antikoagulation bei herausfordernden Patientengruppen. Zum Schluss des ersten Veranstaltungstages hielt Prof. Kröger noch einen Vortrag über die Antikoagulation beim Antiphospholipidsyndrom. 

Im Update Sklerotherapie am Samstagmorgen ging es in den Vorträgen um Kontra­indikationen in der Sklerotherapie (UIP-Konsensus) (Dr. Renate Murena-Schmidt, Köln) und um die Rezidivrate nach Schaumsklerosierung (Prof. Birgit Kahle, Lübeck). Zum Schluss präsentierte Dr. Karl-Heinz Moser, Köln, internationale Empfehlungen zur Sklerosierung des Hämorrhoidalleidens. Danach folgte das Update Kompressionstherapie, in dem Dr. Gabriele Faerber, Hamburg, über aktuelle pathophysiologische Ansätze beim Lipödem und mögliche Konsequenzen für die (Kompressions-) Therapie referierte. Anschließend wurde von den Referenten die Kompressionstherapie bei entzündlichen Erkrankungen (Prof. Eva Valesky, Frankfurt), beim Diabetes mellitus (Dr. Simon Classen, Bad Nauheim) und bei Psoriasis vulgaris (Dr. Jana Ziob, Bonn) beschrieben. 

Falldiskussionen aus der Sprechstunde

Der nächste Vortrag thematisierte die nicht-thermische endovenöse Therapie der Varikose. Hier präsentierte Dr. Jörg Fuchs, Köln, unerwünschte Wirkungen der nicht-thermischen Ablation der Stammvarikose mit Cyanoacrylat und Dr. Christoph Bernheim, München, Qualitätskriterien bei der endovenösen Therapie der Stammvarikose. Anschließend beschrieb Dr. Gerd-Thomas Klauke, Dortmund, besondere Indikationen der nicht-thermischen Ablation der Stammvarikose mit Cyanoacrylat. Im Update Wundbehandlung beleuchtete Prof. Joachim Dissemond, Essen, die aktuellen Standards der Initiative Chronische Wunden (ICW) e.V., Prof. Markus Stücker, Bochum, die adjuvante Therapie in der Behandlung des Ulcus cruris und Prof. Michael Jünger, Greifswald, die telemedizinische Interaktion Patient-Arzt. Zum Schluss der Veranstaltung stellten PD Dr. Pannier, Prof. Stefanie Reich-Schupke (Recklinghausen) und Prof. Bauersachs interessante Fälle aus der Sprechstunde vor und luden zur Falldiskussion ein.

vasomed 2021; 33(3): 83

Autorin: Katrin Breitenborn  

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