Die meisten Patienten, bei denen der Verdacht auf eine allergische Erkrankung besteht, begeben sich mit entsprechenden Symptomen in ärztliche Behandlung, zum Beispiel wegen „roter Flecken“ auf der Haut, wegen eines Heuschnupfens und so weiter. Bei Patienten mit solchen Beschwerden sind die erforderlichen Allergietests und daraus resultierende Hyposensibilisierungs-Behandlungen als GKV-Leistungen über die Krankenversichertenkarte abzurechnen.Doch auch in Laienkreisen ist bekannt, dass die Häufigkeit allergischer Erkrankungen in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen hat. Somit ist die Wahrscheinlichkeit, auf bestimmte Stoffe allergisch zu reagieren, relativ groß. Daher möchten sich manche Patienten vorsorglich auf Allergien testen lassen, manchmal aus konkretem Anlass: Vor der Anschaffung eines kostspieligen Schmuckstücks möchten manche eine Metallallergie ausschließen. Oder sie möchten aus Angst vor einer allergischen Reaktion nach einem Insektenstich wissen, ob sie auf Bienen- oder Wespengift allergisch reagieren. Auch die geplante Anschaffung eines Haustieres, zum Beispiel einer Katze, kann den Wunsch nach einem vorsorglichen Allergietest auslösen.

Allergologische Diagnostik als IGeL

Liegen keine Symptome beziehungsweise keine spezifischen anamnestischen Hinweise vor, ist die Untersuchung auf spezifische Allergien als IGeL nach der GOÄ abzurechnen.Dass es sich dabei um eine Wunschleistung handelt, sollte vorab in einem schriftlichen Behandlungsvertrag festgehalten werden. Darin sollten auch die voraussichtlichen Kosten der Behandlung benannt werden, am besten durch Auflistung der wahrscheinlich zur Abrechnung gelangenden GOÄ-Positionen zusammen mit Steigerungsfaktor und Endbetrag. Bei der Wunschleistung der vorsorglichen Abklärung, ob eine Allergie vorliegt, ist die erforderliche Beratung in diesem Zusammenhang ebenso nach der GOÄ abzurechnen wie auch die Untersuchung der Haut. Je nach vermuteter Allergie (Allergie vom Spät- oder vomSoforttyp) sind in der Regel Epikutan-, Intrakutan- oder Pricktests durchzuführen. Die Mittel zur Durchführung dieser Tests sind auf Privatrezept zu verordnen beziehungsweise dem Patienten in Rechnung zu stellen.

Hinweis: Ergibt sich durch einen vorsorglichen Allergietest der Nachweis, dass tatsächlich eine bis dahin unbekannte Allergie vorliegt, bleibt die vorsorgliche Austestung dennoch eine IGeL. Daraus resultierende Behandlungen sind dann allerdings GKV-Leistungen.