Mentoring für Ärztinnen: Unterstützung und Netzwerk

Das Mentorinnennetzwerk des Deutschen Ärztinnenbundes e.V. (DÄB) fördert die berufliche Entwicklung von Ärztinnen und Zahnärztinnen auf jeder Karrierestufe und auch im Studium bereits seit dem Jahr 2000 – und zählt somit zu den ersten Mentoring-Angeboten, die es im Medizinbereich überhaupt gab. Die Erfahrung belegt: Mentoring von Ärztin zu Ärztin bietet spezielle Vorteile. 

„Verbinden. Stärken. Inspirieren“, lautet der Slogan des Mentorinnennetzwerks des DÄB. Er ist nach weit über 20 Jahren aktueller denn je. Zahlenmäßig sind Frauen in der Human- und Zahnmedizin längst gleich auf, beziehungsweise in der Mehrheit. Chancengleichheit und gleiche Teilhabe haben sie aber noch keineswegs flächendeckend erreicht.

Da hilft es vielen jungen Ärztinnen oder Studentinnen sehr, sich regelmäßig mit einer erfahrenen Kollegin auszutauschen, die einem den Blick weiten kann, um eigene Lösungswege zu entwickeln, Chancen zu erkennen und zu nutzen.

Bereichernd für beide Seiten

Eine Definition von Mentoring (Stoger/ Ziegler/Schminke: Mentoring, 2009) lautet – in der weiblichen Form – im Wesentlichen so: Mentoring ist eine zeitlich begrenzte Beziehung zwischen einer berufserfahrenen Mentorin und der weniger berufserfahrenen Mentee. Sie ist durch gegenseitiges Vertrauen und Wohlwollen geprägt, ihr Ziel ist die Förderung des Lernens und der Entwicklung sowie das Vorankommen der Mentee.

Doch auch die Mentorinnen ziehen aus der beruflichen Begleitung einen Gewinn. Aus einigen Evaluationen des DÄB-Mentorinnennetzwerks wissen wir, dass es für sie ein Herzensanliegen ist, Frauen gezielt zu fordern. Außerdem erhalten sie Anregungen für ihre eigene Tätigkeit, beispielsweise wenn es darum geht, junge Kolleginnen für eine Arbeitsstelle zu begeistern und langfristig zu binden.

Netzwerke knüpfen

Darüber hinaus lässt sich ein Mentoring- Programm auch gut mit einem gezielten Angebot an Seminaren und Workshops verbinden, die Mentees und Mentorinnen nutzen. Für die Mentees finden regelmäßig teils mehrtägige Seminare statt. Mentorinnen haben die Möglichkeit, an interaktiven Online-Seminaren mit fachlichem Input und Austausch zu allen Fragen rund um das Thema Mentoring teilzunehmen.

Außerdem gibt es für sie regelmäßige angeleitete Coachings. Nicht zuletzt bietet ein strukturiertes Mentoringprogramm die Möglichkeit, tragfähige Netzwerke zu bilden, auf die manche Kolleginnen ein ganzes Berufsleben lang bauen. Inzwischen existieren für Frauen in der Medizin erfreulicherweise mehrere Mentoringangebote mit teils unterschiedlichen Schwerpunkten.

Im Mentorinnennetzwerk des DÄB sind viele Tandems aktiv, für die Fragen rund um die ärztliche Laufbahn im Mittelpunkt stehen. Doch als Ärztinnenbund sehen wir uns auch dafür zuständig, die Stimmen von Ärztinnen in der Gesellschaft allgemein zu stärken. Darum ermöglichen wir auch Mentorings, die zum Ziel haben, die Karrieren von Ärztinnen in der (Standes-)Politik oder anderen Gesellschaftsbereichen zu fördern.

Häufiges Thema: Niederlassung

Als Mentee können sich alle Mitglieder des DÄB bewerben, die sich eine Unterstützung bei der beruflichen Weiterentwicklung und Orientierung wünschen, eine Führungsposition anstreben, in ärztlichen Gremien aktiv teilnehmen wollen, Informationen vor und zur Niederlassung benötigen oder sich in einer Lebensphase befinden, in der sie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf oder der berufliche Wiedereinstieg beschäftigt.

Mentorinnen können alle Ärztinnen werden – auch Nichtmitglieder –, die Spaß daran haben, ihre Erfahrungen mit jüngeren Kolleginnen zu teilen. Passende Tandem-Paare werden dann durch den Ausschuss „Mentoring“ gematcht. Der Mentoringprozess ist im DÄB zeitlich nicht fest begrenzt, sondern orientiert sich jeweils an den individuellen Themen. Jedes Tandem entscheidet selbst, ob sich die Betreuung lediglich auf ein bestimmtes Projekt beschränkt oder für eine spezielle Lebensphase oder Karriereweiterentwicklung bestehen soll.  

PD Dr. med. Barbara Puhahn-Schmeiser 
Vizepräsidentin des DÄB
leitet den Ausschuss „Mentoring“ sowie das Mentorinnennetzwerk.

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