Arrhythmien – Herzrhythmusstörung in Zahlen

Folgen bis hin zu Schlaganfall und plötzlichem Herztod vermeiden: Herzrhythmusstörungen gehören zu den zehn häufigsten Todesursachen und verursachen neben der Herzinsuffizienz die meisten Krankenhausaufenthalte. Wie stellen sich die Herzstiftung und Fachgesellschaften für Kardiologie, Herzchirurgie, Pädiatrische Kardiologie sowie für Prävention und Rehabilitation dieser Herausforderung? (Teil 1 unserer Serie Arrhythmien – Therapie im Wandel)

In den vergangenen Jahren erkrankten Menschen zunehmend an Herzrhythmusstörungen und auch die Sterblichkeit steigt tendenziell seit 2011. Das war Anlass genug für die Herzstiftung und die Fachgesellschaften für Kardiologie (DGK), für Herzchirurgie (DGTHG), für Pädiatrische Kardiologie und Angeborene Herzfehler (DGPK) sowie für Prävention und ­kardiovaskuläre Rehabilitation (DGPR), bei der Vorstellung des aktuellen Deutschen Herzberichts 2022 den Fokus auf dieses Krankheitsbild zu legen.
Allein am plötzlichen Herztod sterben jedes Jahr in Deutschland über 65.000 Menschen. Ausgelöst wird er durch ventrikuläre Rhythmusstörungen aus der Herzkammer (z. B. Kammerflimmern). „Unser gemeinsames Ziel ist es, Herzrhythmusstörungen und ihre Ursachen frühzeitig aufzudecken und zu behandeln, bevor es zu vermeidbaren körperlichen und psychischen Langzeitfolgen bis hin zu lebensbedrohlichen Komplikationen kommt“, betont Prof. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung.

Hohe Dunkelziffer

In Deutschland leiden allein am Vorhofflimmern über 1,6 Millionen Menschen. 20 – 30 % der ischämi­schen Schlaganfälle gehen auf Vorhofflimmern zurück. Fachleute rechnen hier mit einer Verdopplung der Prävalenz in den kommenden 50 Jahren. Ventrikuläre Herzrhythmusstörungen sind im Vergleich dazu in ihrer Prävalenz schwieriger zu erfassen. Daher sprechen Fachleute von einer hohen Dunkelziffer der Morta­lität durch Rhythmusstörungen.
Wie der Herzbericht dokumentiert, hat die Zahl der vollstationären Aufnahmen wegen Herzrhythmusstörungen seit 2011 (bis 2019) kontinuierlich zugenommen. 2021 liegt die altersstandardisierte Hospitalisationsrate der Herzrhythmusstörungen mit 476,0 vollstationären Aufnahmen pro 100.000 Einwohnenden (EW) sogar deutlich höher als die Krankenhausaufnahmen wegen Herzinsuffizienz (444,9 pro 100.000 EW). Auch die Sterblichkeit steigt tendenziell an und liegt für 2021 bei 28.219 Gestorbenen gegenüber 27.275 im Jahr 2019 (2018: 30.208).
Diese Zahlen zeigten Aufklärungs- und Informationsbedarf für Menschen mit Rhythmusstörungen oder einem erhöhten Risiko für dieses Herzleiden aufgrund von koronarer Herzkrankheit (KHK), Herzschwäche, Bluthochdruck oder angeborenem Herzfehler, so Voigtländer: „Ebenso dringlich bedarf es der Forschungsförderung für mehr Erkenntnisse zu diesen Erkrankungen und neuen Therapien. Daher hat die Herzstiftung seit 2022 allein in die Erforschung von Vorhofflimmern, von angeborenen Herzfehlern und des plötzlichen Herztods rund 2,5 Millionen Euro investiert.“

Gute Vernetzung ist wichtig

Bei Menschen mit Herzrhythmusstörungen sei die sektorenübergreifende Versorgung von großer Bedeutung, sagt Voigtländer – etwa bei der Schlaganfallprophylaxe bei Vorhofflimmern durch den Hausarzt oder niedergelassenen Kardiologen. Vorhofflimmern und Vorhofflattern zählen nach Erhebungen im hausärztlichen und stationären Bereich zu den zehn häufigsten Begleitdiagnosen von Herzschwäche- und KHK-Patientinnen und -Patienten, wie der aktuelle Herzbericht zeigt.

zusammengefasst von phi
Quelle: Deutsche Herzstiftung / Deutsche Stiftung für Herzforschung
 

Interessiert an neuen Fortbildungen oder Abrechnungstipps?

Abonnieren Sie unseren Infoletter.
 

Zur Infoletter-Anmeldung

x
Newsletter-Anmeldung