Was gibt es Aktuelles aus der Gesundheitspolitik im September?

#Praxiskollaps: Krisensitzung in Berlin • Rheinland-Pfalz: Spezielle Post-COVID-Ambulanzen • G-BA-Richtlinie: Medizinischer Notfall oder nicht? • Corona-Warn-App: Rund 48 Millionen Downloads

#Praxiskollaps: Krisensitzung in Berlin

Mit einem einstimmigen Votum hat die Ärzte- und Psychotherapeutenschaft Mitte August Forderungen an die Politik verabschiedet. Im Rahmen ihrer Krisensitzung in Berlin machten Hunderte Niedergelassene, darunter die Delegierten der Vertreterversammlungen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) und der 17 Kassenärzt­lichen Vereinigungen (KVen) klar, dass es so nicht weitergehen kann. Die Politik und insbesondere der Bundesgesundheitsminister seien nun aufgefordert, die Forderungen umzusetzen – ansonsten drohe der Praxenkollaps. Gegenstand des Forderungskatalogs ist u. a. eine tragfähige Finanzierung der ambulanten Versorgung und ein Ende der Budgetierung. Einen Kurswechsel erwarten die Niedergelassenen auch beim Thema Digitalisierung. Die gemeinsamen Forderungen der Praxen an die Politik finden Interessierte unter www.kbv.de/html/praxenkollaps.php.

Quelle: Kassenärztliche Bundesvereinigung


Rheinland-Pfalz: Spezielle Post-COVID-Ambulanzen

Die Landesregierung in Rheinland- Pfalz hat Hilfsmaßnahmen für Betroffene von Post-COVID-Symptomen erarbeitet. Dazu gehört etwa der Aufbau bedarfsgerechter Strukturen, die Einrichtung einer Webseite mit Informationen rund um die Erkrankung und der Aufbau von landesweit fünf Post-COVID-Ambulanzen. Die Ambulanzen starteten zum September in Koblenz und Mainz. Bis Anfang Oktober sollen auch die Ambulanzen in Trier, Ludwigshafen und Kaiserslautern die Arbeit aufnehmen. Ihre Aufgabe ist es, für komplexe Fälle die interdisziplinäre Versorgung der Patientinnen und Patienten in einem Netzwerk mit Facharztangeboten zu koordinieren. Sie sollen dabei an Verdachtsdiagnose und Untersuchungsergebnisse aus den Hausarztpraxen anknüpfen, welche nach wie vor die erste Anlaufstelle für Patientinnen und Patienten bleiben. 

Quelle: Ministerium für Wissenschaft und Gesundheit des Landes Rheinland-Pfalz


G-BA-Richtlinie: Medizinischer Notfall oder nicht?

Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat im Juli Vorgaben für ein qualifiziertes und standardisiertes Ersteinschätzungsverfahren in Notaufnahmen von Krankenhäusern definiert. Er beschloss u. a. Mindestanforderungen an das Verfahren, das digitale Assistenzsystem und die Qualifikation des beteiligten medizinischen Personals. Mithilfe des Ersteinschätzungsverfahrens soll schnell und verlässlich beurteilt werden, wie dringend bei Hilfesuchenden der Behandlungsbedarf ist. Die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) sieht Überarbeitungsbedarf bei den Vorgaben und fordert in einem offenen Brief an Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, das Inkrafttreten in vorliegender Version zu verhindern. Die Krankenhäuser würden mit einem „zusätzlichen, nicht abschätzbaren administrativen Mehraufwand“ belastet. „Es ist weder ein klarer Mehrwert noch eine mögliche Verbesserung der Akutversorgung oder eine bedarfsgerechte Steuerung von Notfallpatienten erkennbar“, mahnt Prof. Felix Walcher, Präsident der DIVI. 

Quelle: Gemeinsamer Bundesausschuss, Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin


Corona-Warn-App: Rund 48 Millionen Downloads

Die Corona-Warn-App wurde insgesamt 48,67 Millionen Mal heruntergeladen, schreibt die Bundesregierung in ihrer Antwort (20/8108) auf eine Kleine Anfrage der CDU/CSU-Fraktion. Vor allem in der Anfangszeit der App im Jahr 2020 seien rund 24,78 Millionen Downloads gezählt worden. Im Folgejahr riefen noch 14,78 Millionen Menschen die App ab. Die Nutzung ging 2022 auf 8,47 Millionen Downloads zurück und wurde zwischen dem 1. Januar bis zur Abschaltung der App am 31. Mai 2023 631.825-mal heruntergeladen. Damit war sie erfolgreicher als andere staatlich entwickelte Apps, wie z. B. die „NINA-Warn-App“.

Quelle: heute im Bundestag (hib), 620/2023

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