Fast jeder zweite Hausarzt nutzt gelegentlich Apps auf Rezept

In der Patientenversorgung arbeiten Hausärztinnen und Hausärzte immer häufiger mit digitalen Helfern.

 

Fast jeder zweite von ihnen setzt Digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA) zumindest gelegentlich ein (44,6 %). Bei den Fachärztinnen und -ärzten und Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten liegt der Anteil bei jeweils gut einem Drittel (34,5 resp. 35,3 %). Bei den nichtärztlichen Heilberuflern setzen Logopädinnen und Logopäden am häufigsten Apps ein (45,7 %), gefolgt von Apothekerinnen und Apothekern (33,3 %). Die Ergebnisse stammen aus der jüngsten Ad-hoc-Befragung „Im Fokus“ der Stiftung Gesundheit.

Von Prävention bis Nachsorge

Je nach Berufsgruppe halten Ärztinnen und Ärzte sowie Heilberufler den Einsatz von Apps in unterschiedlichen Bereichen für sinnvoll: In der Therapiephase sehen 75 % der Logopädinnen und Logopäden, mehr als die Hälfte der Ergotherapeutinnen und -therapeuten und Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten und etwa jede/r zweite Haus- und Fachärztin oder -arzt Apps als nützlich an. In der Vorsorge können sich vor allem Psychologische Psycho­therapeutinnen und -therapeuten einen sinnvollen Einsatz von Apps vorstellen (65,5 %). Mit 45,8 % spielt bei ihnen auch der Einsatz in der Nachsorge eine deutlich größere Rolle als in den anderen Berufsgruppen.

Der Anteil derjenigen, die keinerlei sinnvolle Einsatzmöglichkeit für Apps sehen, liegt in allen Berufsgruppen unter einem Drittel: Bei den Hebammen ist dieser Anteil mit 30,3 % am größten, bei den Psychologischen Psychotherapeutinnen und -therapeuten mit 12,3 % am niedrigsten.

Ist die Sättigungsphase erreicht?

Trotz der gestiegenen Nutzerzahlen und des bekundeten Interesses bewertet Prof. Konrad Obermann, Studienleiter der Stiftung Gesundheit, die Entwicklung des Einsatzes von Apps in der Gesundheitsversorgung kritisch: „Nach Steigerungsraten von bis zu 20 % in den ersten Jahren liegt sie im Jahr 2023 nur noch bei 3,5 % – das ist gelinde gesagt moderat.“ Das Thema sei zwar mittlerweile im ärztlichen Mainstream angekommen, andersherum betrachtet setzten aber z. B. mehr als 50 % der Hausärztinnen und Hausärzte DiGA eben noch nicht ein, obwohl sie dies angesichts des mittlerweile recht breiten Therapiespektrums könnten.

An der Umfrage beteiligten sich 1.916 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte sowie Heilberufler.

Quelle: Stiftung Gesundheit

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