Online Version einer 1-seitigen Sonderproduktion

In allen Akne-Läsionen sind Entzündungen vorhanden – selbst in klinisch unauffälligen ­Mikrokomedonen[1]. Mit einer topischen Retinoid-Therapie kann gezielt reduzierend in den ­Entzündungsprozess eingegriffen werden.

 

Die chronische Erkrankung Akne geht mit persistierenden Entzündungsreaktionen einher. Daher ist das Eingreifen in diese Kaskade die effektivste Therapie-Möglichkeit. Eine wichtige Rolle hierbei spielt die Stimulation des Toll-like-Rezeptor 2. Hierdurch werden verstärkt Botenstoffe ausgebildet, die die Entzündung und die Produktion von ­Matrix-Metalloproteinasen fördern, wodurch die Gewebedegradation angetrieben wird2. Das topische Retinoid Adapalen greift gezielt in diese Kaskade ein und reduziert die Inflammationsprozesse.  

Hautbefund

Die 15-jährige Patientin weist bei der ersten Vorstellung eine schwere papulopustulöse Akne mit zahlreichen Papeln, Pusteln und Komedonen auf. Sie erhielt eine topische Fixkombination mit der höchsten verfügbaren Adapalen-Dosierung (Epiduo® Forte – 0,3 % Adapalen; ADA und 2,5 % Benzoylperoxid; BPO). In klinischen Studien wurde im Vergleich zu Epiduo® (0,1 % ADA/ 2,5 % BPO) eine erhöhte klinische Wirksamkeit bei schwerer papulopustulöser Akne beobachtet3

Therapieverlauf

Epiduo® Forte wird einmal täglich abends auf das gereinigte Gesicht aufgetragen. Eine regelmäßige Anwendung ist essenziell. Es kann in den ersten 2 Anwendungswochen zu leichtem Brennen, Hautschuppung und -rötungen kommen, doch dem kann mit einer Anwendung jeden zweiten Tag entgegengewirkt werden. Der Patient sollte eine realistische Erwartungshaltung über den Abheilungszeitraum haben. Die Behandlungsdauer wird vom behandelnden Arzt festgelegt und ist gemäß der Zulassung nicht zeitlich limitiert.

Bei der vorgestellten Patientin hatte sich das Hautbild nach 4 Behandlungsmonaten deutlich gebessert, mit nur noch wenigen vorliegenden Papeln und Pusteln. Nach weiteren 4 Monaten stellte sich ein fast erscheinungsfreies Hautbild ein. Postinflammatorische Erytheme waren noch sichtbar. Die Behandlung wird bis zum vollständigen Abklingen der Symptomatik fortgeführt. Eine vergleichbare Therapie, z. B. mit dem geringer dosierten Epiduo®, ist zu erwägen.

Diskussion

In der klinischen Langzeitstudie „OSCAR“ wurde gezeigt, dass die Zahl der entzündlichen Läsionen im Vergleich zum Ausgangswert bei einem Patientenkollektiv mit überwiegend mittelschwerer papulopustulöser Akne nach 24 Wochen um ca. 91 % reduziert werden konnte4. Der vorgestellte Fall zeigt, dass mit Epiduo® Forte auch bei schwerer papulopustulöser Akne ein relativ schnelles Ansprechen mit guten Ergebnissen erzielt werden kann. Der Vorteil gegenüber einer Systemtherapie, z. B. mit Isotretinoin, ist das Ausbleiben der systemisch induzierten Nebenwirkungen wie starke Hautaustrocknung und erhöhte Lichtempfindlichkeit sowie der Wegfall der Laboruntersuchungen. Zudem entfällt für Patientinnen das Schwangerschaftsverhütungsprogramm.

Das Ergebnis des vorgestellten Falles unterstreicht die Relevanz der topischen Fixkombination in der Behandlung der Akne vulgaris. 

 

1 Tan J et al. Eur J Dermatol. 2018;28(4):502-508.
2 Gollnick H, Zouboulis C. Dtsch Ärztebl Int 2014;111:301-312.
3 Fachinformation Epiduo® Forte 0,3%/ 2,5% Gel. 
4 Dreno B et al. Am J Clin Dermatol 2019;20:725-732.

Dr. Nolting-Schräer, Lüdinghausen

Mit freundlicher Unterstützung der Galderma Laboratorium GmbH

Erstellen Sie Ihre eigene Umfrage zu Nutzerfeedback.