Mit Biofaktoren resilienter und gelassener werden?

Resilienz ist die psychische Widerstandskraft, mit Stress besser umzugehen. Auch Eigenschaften wie Selbstfürsorge und Eigenverantwortung machen resilienter. Und zur Selbstfürsorge und Eigenverantwortung wiederum gehören eine gesunde Ernährung und eine optimale Versorgung mit Biofaktoren wie Vitaminen und Mineralstoffen.

Menschen reagieren unterschiedlich auf Stress und psychische Belastungen, haben also eine unterschiedlich ausgeprägte Resilienz. Ergebnisse von Zwillingsstudien konnten zeigen, dass Resilienz-Eigenschaften allerdings nur zu 30 bis 50 % genetisch bedingt sind.1

Resilienz ist also durchaus durch Eigenschaften wie Selbstfürsorge und Eigenverantwortung erlernbar – und hierzu gehört auch die Ernährung. Durch eine gesunde Ernährung kann der Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgt und ein Mangel an Biofaktoren vermieden werden.

Magnesium – das Anti-Stress-Mineral2,3

Studien konnten die Wechselwirkungen von Magnesium mit Schlüsselmediatoren der physiologischen Stressreaktion belegen und zeigen, dass der Biofaktor Magnesium eine hemmende Rolle bei der Regulierung und Neurotransmission der normalen Stressreaktion spielt. Beispielsweise ­konnte in einer randomisierten kontrollierten Studie durch eine achtwöchige orale Supplementation von 300 mg Magnesium – in Kombination mit Vitamin B 6 – bei Personen mit Hypomagnesiämie und schwerem Stress eine signifikante Stressminderung erreicht werden.4

Im Umkehrschluss macht ein Magnesium­mangel den Körper stressanfälliger, da er die Wirkung der Stresshormone ­Noradrenalin, Adrenalin und Kortisol verstärken kann. Außerdem braucht der Körper ­größere Mengen an Magnesium, wenn er unter chronischem Stress steht.Dabei erhöht sich nicht nur die Magnesium­ausscheidung, es kommt auch zu einem Verlust von Energieträgern, insbesondere von ATP. Dadurch stehen weniger intrazelluläre Bindungsstellen für Magnesium zur Verfügung, der Biofaktor leckt aus der Zelle aus und es kommt zu einer Magnesiumdepletion. Eine einfache Erhöhung der Magnesiumzufuhr reicht dann nicht aus; es müssen gleichzeitig intrazelluläre Bindungsstellen für den Biofaktor geschaffen werden. Hier bietet sich organisch gebundenes Magnesiumorotat an: Orotsäure stimuliert die ATP-Synthese und schafft als natürlicher Magnesium-Fixateur die Voraussetzungen dafür, dass Magnesium intrazellulär gebunden wird.6

B-Vitamine – Biofaktoren im Nervenstoffwechsel7

Im Vitamin-B-Mangel können Menschen unter Stress zu unspezifischen Beschwerden wie verminderter Leistungsfähigkeit, chronischer Erschöpfung und Schlafstörungen bis hin zum Burnout-Syndrom, Depressionen oder Angstzuständen neigen. Zudem sind kognitive Störungen und Stimmungsschwankungen möglich. Der positive Effekt einer Supplementierung von B-Vitaminen zum Ausgleich eines Mangels konnte in Interventionsstudien gezeigt werden.8,9

Beispielsweise führte in verschiedenen Studien zur Wirkung von B-Vitaminen im Zusammenhang mit chronischem Arbeitsstress die Supplementation zu einer signifikant geringeren Belastung, einer verbesserten Stressresistenz und einer Verringerung von Verwirrtheit und depressiver Stimmung.10,11

Literatur

1 Choi KW et al. Genomics and psychological resilience: a research agenda. In: Molecular Psychiatry. Band 24, Nr. 12, 2019, S. 1770-1778.
2 www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK507250/
3 Classen HG: Systemic stress, magnesium status and cardiovascular damage. Magnesium 1986; 5: 105-110.
4 Noah L et al. Effect of magnesium and vitamin B6 supplementation on mental health and quality of life in stressed healthy adults: Post-hoc analysis of a randomised controlled trial. Stress Health 2021 Dec; 37(5): 1000-1009.
5 Galland L: Magnesium, stress and neuropsychiatric disorders. Magnes Trace Elem 1991-1992; 10(2-4): 287-301.
6 Classen HG: Magnesium orotate – experimental and clinical evidence. Rom J Intern Med 2004; 42(3): 491-501.
7 Kennedy DO: B Vitamins and the brain: mechanisms, dose and efficacy – a review. Nutrients. 2016 Feb; 8(2): 68.
8 Young ML et al. A Systematic Review and Meta-Analysis of B Vitamin Supplementation on Depressive Symptoms, Anxiety, and Stress: Effects on Healthy and ‚At-Risk‘ Individuals. Nutrients 2019 Sep 16; 11(9): 2232.
9 Mahdavifar B et al. Dietary intake of B vitamins and their association with depression, anxiety and stress symptoms: A cross-sectional, population-based survey. J Affect Disord 2021 Jun 1; 288: 92-98.
10 Stough C et al. Reducing occupational stress with a
B-vitamin focussed intervention: a randomized clinical trial study protocol. Nutr J 2014 Dec 22; 13(1): 122.
11 Stough C et al. The effect of 90 day administration of a high dose vitamin B-complex on work stress. Hum Psychopharmacol 2011 Oct; 26(7): 470-476.

Dr. Daniela Birkelbach
Gesellschaft für Biofaktoren e. V. 
daniela.birkelbach@gf-biofaktoren.de
www.gf-biofaktoren.de